Von Ralf März
Angelbachtal. Im wahrsten Sinne "heiß her" ging es in den Tagen vor Weihnachten auf der Baustelle in der Eichtersheimer Hauptstraße. Bei den milden Temperaturen konnte wie geplant das letzte Teilstück der Bundesstraße B292 asphaltiert werden.
Die Lastwagen mit ihren isolierten Kippern sammelten sich am Montagmorgen am Rande der Baustelle, der Reihe nach wurde die rund 170 Grad heiße Fracht in den Trichter der Teermaschine gekippt. Rund 450 Tonnen Asphalt waren für die erste der drei Schichten erforderlich, gerade etwa zehn Meter weit reichte eine Lastwagenladung. An den beiden Folgetagen wurden dann die beiden feineren und dünneren Asphaltschichten eingebaut.
In der Zeit zwischen den Jahren sollen dann die Restarbeiten, wie Fugen schneiden und Markierungsarbeiten, erledigt werden, erklärte Gemeinde-Bauverwaltungsleiter Daniel Oestrich. Zügig soll dann die Bauabnahme erfolgen – Voraussetzung für die Verkehrsfreigabe.
Danach müsse der Rückbau der Umleitungsstrecke geschehen und die Ampelanlage im Bereich des Friedrich-Hecker-Platzes durch die Straßenmeisterei wieder in Betrieb genommen werden. Verantwortlich für den Rückbau der Umleitung ist ein von der ausführenden Baufirma "Grimmig" beauftragtes Fachunternehmen. Die Schilder, besonders für den Schwerlastverkehr, wiesen seit Oktober 2019 auf die Sperrung der Straße hin und sollten den Lkw-Verkehr weiträumig umleiten.
Doch nicht jeder Lastwagenlenker hielt sich an die Sperrschilder der innerörtlichen Umleitung, die für die Autofahrer eingerichtet wurde. Protest gab es von Teilen der Anwohner der Umleitungsstrecken. Vor allem von "Raserei" sprachen verschiedene Anwohner der Heimbachstraße und der Frankenstraße. Die "Interessensgemeinschaft wirksame Verkehrsberuhigung" machte sich für Blumenkübel oder Bodenwellen vor dem evangelischen Kindergarten in der Heimbachstraße stark und hätte sich am liebsten eine komplette Sperrung für den Umleitungsverkehr gewünscht. Doch die Mehrheit der dort wohnenden Personen wollte keine Blumenkübel oder klackernde Bodenwellen vor ihren Häusern, wie ein Bürgergespräch mit den der Anwohnerschaft zeigte.
Auch zahlreiche Geschwindigkeitskontrollen gab es an den Umleitungsstrecken über den gesamten Zeitraum der Baumaßnahme. Der große Teil der Fahrzeuge hielt sich an die Vorgabe der 30 Stundenkilometer. Etwa drei Prozent überschritten die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, hatte Sinsheims Ordnungsamtsleiter Werner Schleifer, zuständiger der Verkehrsbehörde und Bußgeldstelle, im Sommer erklärt. Von Raserei wollte er damals nicht sprechen. Zahlreiche Fahrzeuge lägen meist nur wenige Stundenkilometer über der Vorgabe, nur einzelne überschritten die Tempobeschränkung deutlich, erklärte er damals im Gespräch mit dieser Zeitung.
An der Umleitungsstrecke dürfte dieser Tage nun wieder Ruhe einkehren. Dann rollen die rund 10.000 Fahrzeuge täglich wieder durch die Hauptstraße. Dort überwacht dann ein neues, fest installiertes Geschwindigkeitsmessgerät die erlaubten 30 Stundenkilometer.
Seit Anfang Oktober 2019 war die Hauptstraße für die Erneuerung von Kanal- und Wasserleitung im Untergrund voll gesperrt. Auch Leerrohre für Glasfaserleitungen wurden verlegt, außerdem die Gehwege erneuert. Ursprünglich war das Sinsheimer Ingenieurbüro Willaredt von zwölf Monaten Bauzeit ausgegangen, verschiedene Faktoren führten zur dreimonatigen Verzögerung.
Im kommenden Frühjahr steht dann noch die Sanierung der Sandstein-Treppenanlage zur evangelischen Kirche an. Witterungsbedingt muss die Sanierung in das neue Jahr verschoben werden. Sie soll voraussichtlich im März 2021 beginnen, teilte die Gemeindeverwaltung mit. Die Arbeiten werden ebenfalls durch die Firma "Carsten Grimmig" ausgeführt. Eine erneute Sperrung der Hauptstraße wird dafür jedoch nicht erforderlich sein.