14.432 neue Fälle und 500 Tote: Corona-Zahlen weiter auf hohem Niveau +++ Algeriens Präsident bedankt sich bei Merkel für Corona-Behandlung in Deutschland +++ News zur Coronavirus-Pandemie im stern-Ticker.
Die Zahl der Todesfälle und der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 14.432 neue Fälle und 500 Todesfälle binnen eines Tages übermittelt, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Am Dienstag der Vorwoche waren 14.054 Neuinfektionen und 423 Todesfälle gemeldet worden. Die Höchststände von 29.875 gemeldeten Fällen und 598 Toten waren am Freitag erreicht worden. Die 500 Todesfälle vom Dienstag bedeuten den dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.
Der wegen einer Coronavirus-Infektion in Deutschland behandelte algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune hat sich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bedankt. Der 75-Jährige habe in einem Telefonat mit Merkel seinen "herzlichen Dank" für seine Krankenhausbehandlung zum Ausdruck gebracht, teilte das Präsidialamt in Algier mit.
+++ Nachrichten von Dienstag, 15.12.2020 +++
Die Darts-Weltmeisterschaft in London wird von 16. bis 23. Dezember vor leeren Rängen statt wie bisher geplant mit 1000 Fans pro Session ausgetragen. Dies teilte der Weltverband PDC am Montagabend nach einer Entscheidung der Regierung mit. Demnach wird die britische Hauptstadt, in der sich der Alexandra Palace befindet, ab Mittwoch in eine andere Corona-Kategorie eingestuft, weshalb Sport-Events vor Publikum vorübergehend untersagt sind. Der Auftaktabend an diesem Dienstag (ab 19.00 Uhr/Sport1 und DAZN) darf noch vor Zuschauern ausgetragen werden. Ab Mittwoch finden dann zunächst für acht Tage Geisterspiele statt.
Bis Weihnachten werden im "Ally Pally" die ersten beiden Runden gespielt, ab dem 27. Dezember geht es mit der dritten Runde weiter. Ob dann Zuschauer erlaubt sind, soll sich in der kommenden Woche entscheiden. Zunächst hatte die PDC eine Erlaubnis für 1000 Zuschauer bei jeder der insgesamt 28 Sessions ausgesprochen, wenn strenge Regeln eingehalten werden. So sind Gesänge und Kostümierungen in diesem Jahr verboten. Alkoholkonsum ist erlaubt, die Getränke dürfen aber nur an den Platz gebracht werden.
Wegen wieder anziehender Corona-Zahlen hat die Regionalregierung Mallorcas die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 über Weihnachten verschärft. Für die auch bei Deutschen beliebte Urlauberinsel gilt damit ab Dienstag wieder die höchste Stufe des insgesamt fünfstufigen (0 bis 4) Corona-Protokolls, wie die Regierungschefin der Balearen, Francina Armengol, am Montag mitteilte. Die Einschränkungen sollten zunächst bis zum 28. Dezember gelten und dann erneut auf den Prüfstand. Auf den Nachbarinseln Menorca und Ibiza sind die Infektionszahlen jedoch niedriger und die Maßnahmen milder.
Wer aus dem Ausland und dem Rest Spaniens auf die Balearen reist, muss einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Kinder unter sechs Jahren sind ausgenommen; das Testergebnis kann auch auf Deutsch abgefasst sein.
Auch wer sich gegen das Coronavirus impfen lässt, muss nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Rücksicht auf andere Menschen weiter Vorsichtsregeln beachten. Nach bisherigen Erkenntnisstand schützten die Impfungen wirksam davor, die Lungenkrankheit zu entwickeln. Aber ob sie auch eine Infektion grundsätzlich verhinderten - und damit die Möglichkeit, dass Geimpfte das Virus verbreiteten - sei noch unklar, betonten WHO-Expertinnen am Montag in Genf. Soziale Distanz, das Tragen von Masken und häufiges Händewaschen seien deshalb eine Zeit lang auch für die Gruppe der Geimpften wichtig. "Die Forschung über die Impfungen muss wirklich noch fortgesetzt werden", wies die WHO-Impfspezialistin Kate O'Brien auf offene Fragen hin.
Der harte Corona-Lockdown in Deutschland hat die Stimmung der Anleger zum Wochenstart nicht trüben können. Sie setzen auf umfangreiche Staatshilfen für betroffene Unternehmen. Zudem könnte die US-Notenbank Federal Reserve schon in dieser Woche die Geldschleusen noch weiter öffnen. Auch beim Ringen um ein weiteres, hunderte Milliarden Dollar schweres US-Konjunkturpaket zeichnet sich eine Lösung ab. Und: Die Fortsetzung der Brexit-Gespräche lässt Investoren hoffen, dass die EU und Großbritannien sich doch noch auf einen Handelspakt einigen werden. Für den Dax ging es in diesem Umfeld bis zum Börsenschluss um 0,83 Prozent auf 13 223,16 Punkte nach oben.
Im Süden Englands ist nach Angaben des britischen Gesundheitsministers Matt Hancock bei einer Rede vor dem Parlament in London ein neuer Corona-Virusstamm entdeckt worden. Dieser könnte Hancock zufolge die Ausbreitung des Virus beschleunigen. Derzeit gebe es jedoch keine Hinweise darauf, dass der neue Virusstamm häufiger zu schweren Krankheitsverläufen führen könnte. Zudem sei es "höchst unwahrscheinlich", dass der mutierte Stamm "nicht auf ein Vakzin reagiert", sagte der Minister. Der neue registrierte Stamm ist jedoch ein weiterer trifftiger Grund angesichts der hohen Infektionszahlen in London und Teilen von Südost-England die Corona-Maßnahmen deutlich zu verschärfen. Von Mittwoch an gilt in den Gebieten die dritte und damit höchste Corona-Warnstufe. Demnach müssen kulturelle Einrichtungen wie Theater schließen. Auch Bars, Restaurants und Cafés müssen ihren Betrieb weitgehend einstellen, erlaubt sind nur noch Angebote zum Mitnehmen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Fehler bei seiner Einschätzung vom September eingeräumt, wonach die Einzelhandelsgeschäfte wegen der Corona-Pandemie nicht mehr geschlossen werden müssten. Er hätte in diesem Punkt lieber "richtig gelegen", sagte Spahn im "Polittalk aus der Hauptstadt" von RBB-Inforadio und der "Süddeutschen Zeitung". "Aber die dynamische Lage macht's erforderlich." Besonders hart treffe der bevorstehende Lockdown den Einzelhandel selbst. Es sei aber nicht immer alles "schwarz-weiß", sagte Spahn weiter. Das Problem entstehe nämlich gar nicht in den Geschäften selbst, sondern eher auf dem Weg dorthin. Der Minister verwies dabei auf "volle Einkaufsstraßen" und die Shopping-Malls - "das Miteinander-Unterwegs-sein", wie der Minister sagte. "Im Zweifel hätte man schon früher zu Entscheidungen kommen müssen", räumte Spahn weiter ein. Regeln hätten gesetzt und Kontakte reduziert werden müssen. Wichtig sei aber auch eine Einheitlichkeit der Maßnahmen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im "Polittalk aus der Hauptstadt" von RBB-Inforadio und der "Süddeutschen Zeitung" die Entscheidung gegen eine Notfallzulassung für Impfstoffe verteidigt. Er verstehe die Kritik, an der regulären Prüfung auf europäischer Ebene, aber auch eine Notzulassung werfe Fragen auf - etwa die, ob dabei ausreichend geprüft worden sei. Die einen verlangten von ihm, als erstes geprüft zu werden, die anderen betonten: "Ich bin nicht Ihr Versuchskaninchen." Daher bleibe es dabei: "Wir werden eine europäische Zulassung machen, und zwar europäisch." Zum angepeilten Start der Impfungen sagte Spahn: "Wir tun alles dafür, dass es noch im Dezember losgehen kann. Zuvor hatte Spahn in einem Tweet formuliert: "Jeder Tag, den wir früher beginnen können zu impfen, mindert Leid und schützt die besonders Verwundbaren." Dies sei aber nicht so zu verstehen, dass der Minister Druck machen wolle, sagte ein Ministeriumssprecher während der Bundespressekonferenz in Berlin
An den Corona-Massentests in Österreich haben laut Regierung rund zwei Millionen Menschen teilgenommen. Von ihnen seien rund 4200 Menschen auch bei einem Zweittest positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober mit. Die 4200 symptomlosen Infizierten seien entdeckt worden, bevor sie weitere Menschen hätten anstecken können, was der Sinn der Tests gewesen sei, betonte Anschober. Da Antigen-Schnelltests auch falsch positiv ausfallen können, wurden alle positiven Fälle im Labor auf Virus-Erbgut nachgetestet.
Österreichs Regierung hatte die umstrittene Maßnahme, landesweit Massentests mittels Antigen-Schnelltests durchzuführen, zum Ende des dreiwöchigen Lockdowns im Land Anfang Dezember angekündigt. In Deutschland lehnen Experten breite Massentests als "Strohfeuer" ab.
Ziel der in Österreich freiwilligen Testaktion mit Hilfe der Armee war es, rechtzeitig vor Weihnachten unentdeckte Fälle herauszufinden. Wegen des verhaltenen Interesses warben Spitzenpolitiker mehrfach für die Tests und ließen sich medienöffentlich selbst testen. Die Infektionszahl in den vergangenen sieben Tagen lag am heutigen Montag bei 217,5 pro 100.000 Einwohner. Seit dem Vortag wurden 2588 Neuinfektionen gemeldet. Rund 3500 Corona-Patienten lagen österreichweit im Krankenhaus, davon etwa 600 auf Intensivstationen.
Nach einer Notfallzulassung haben am Morgen (Ortszeit) in den Vereinigten Staaten die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Der Fernsehsender CNN übertrug Bilder von der Impfung einer Krankenschwester mit dem Mittel des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer im Osten des New Yorker Stadtteils Queens. "Ich möchte öffentlich Vertrauen schaffen, dass die Impfung sicher ist", sagte Sandra Lindsey nach der Impfung. "Wir erleben eine Pandemie, wir müssen alle unseren Teil beitragen. Ich möchte jeden ermutigen, sich impfen zu lassen."
Laut CNN sollten heute in allen Bundesstaaten erste Impfungen anlaufen. Am Morgen (Ortszeit) haben Fernsehsender Bilder gezeigt, wie die Kühlboxen mit dem Impfstoff in mehreren Krankenhäusern im Land angeliefert werden. Die Vereinigten Staaten erleben aktuell erneut eine verheerende Welle der Pandemie. Für den heutigen Tag wurde erwartet, dass in den USA die Marke von 300.000 Toten überschritten würde.
14: New Yorker Krankenschwester als erster Mensch in den USA gegen Corona geimpft - 3586aefe38e9d525
Die Bayrische Staatsregierung hat das Mindestbußgeld für einen Verstoß gegen die nächtlichen Ausgangssperren auf mindestens 500 Euro festgesetzt. Ab Mittwoch dürfen im Freistaat die Menschen zwischen 21 und 5 Uhr ihr Haus oder ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen.
Experten sind mit Prognosen vorsichtig, ob der deutschlandweite Corona-Lockdown ab Mittwoch umfassend genug ist, damit die Ansteckungszahlen wieder sinken und das Gesundheitssystem rechtzeitig entlastet wird. "Seriös wird diese Frage niemand beantworten können", sagte Max Geraedts, der Leiter des Instituts für Versorgungsforschung und Klinische Epidemiologie an der Universität Marburg, der Deutschen Presse-Agentur (DPA). "Die Erfahrungen mit dem ersten Lockdown in Deutschland lassen eine positive Wirkung erwarten, während Erfahrungen aus dem Ausland zum Teil keine so durchschlagenden Erfolge zeigen." Der Chefvirologe der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, sagte der dpa, man werde erst in rund zwei Wochen sagen können, welchen Erfolg die weitergehenden Maßnahmen bewirkt hätten.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat dazu aufgerufen, die am Sonntag verabschiedeten Lockdown-Beschlüsse bundesweit konsequent umzusetzen. "Corona ist außer Kontrolle", sagte Söder während einer Pressekonferenz nach einer Kabinettssitzung in München. Es sei nun wichtig, "endlich die Ausnahmedebatten zu beenden". "Ob der 10. Januar das Endzeitdatum sein wird, kann niemand vorhersagen", so der CSU-Chef weiter. Die Bund-Länder-Kommission sei überzeugt, dass die nun beschlossenen Maßnahmen wirksam sein werden. Ob sie ausreichend sein werden, werde sich zeigen müssen. Am 5. Januar werde es eine Bestandsaufnahme und gegebenenfalls weitere Entscheidungen geben.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) dringt darauf, den Einzelhändlern im Lockdown weiterhin die Übergabe von im Internet bestellter Ware (Click and Collect) in den Läden zu erlauben. "Wir fordern, dass das Click and Collect möglich bleiben muss", sagte am Montag HDE-Sprecher Stefan Hertel der Deutschen Presse-Agentur. Das Thema sei bei den Beratungen von Bund und Ländern am Sonntag noch nicht geregelt worden und müsse jetzt von den Ländern in ihren Verordnungen geklärt werden. Auch der E-Commerce-Verband bevh, hatte zuvor erklärt, ein solcher Schritt könnte das Überleben des stationären Handels sichern und die allgemeine Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Unterstützung bekamen die Verbände von den Elektronikketten Media Markt und Saturn und dem Möbelhändler Ikea.
Wegen der drastischen Einschränkung des öffentlichen Lebens angesichts der Corona-Pandemie fällt voraussichtlich auch die angekündigte "Querdenker"-Demonstration an Silvester in Berlin aus. Senat und Polizei gingen davon aus, dass Silvester und Neujahr ein Demonstrationsverbot gelten werde, sagte ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung am Montag. Allerdings müsse der Senat die Entscheidungen des Bundes und der Ministerpräsidenten vom Wochenende noch formal beschließen. Die Polizei werde das dann den Anmeldern von Demonstrationen an diesen Tagen mitteilen. "Ansonsten wird sich die Polizei weiterhin entsprechend auf den Jahreswechsel vorbereiten", hieß es. Laut früheren Äußerungen hält es die Polizei für möglich, dass Gegner der Corona-Maßnahmen trotz eines Verbots versuchen könnten zu demonstrieren.
Ein Kaserne im niedersächsischen Quakenbrück wird in der Coronakrise als zentrales Impfstofflager in Deutschland vorbereitet. Die Impfdosen sollten Planungen zufolge im dortigen Versorgungs- und Instandsetzungszentrum für Sanitätsmaterial gesichert und von dort verteilt werden, erklärten Militärkreise am Montag, nachdem "Spiegel" und "NDR" berichtet hatten. Aus dem Verteidigungsministerium wurde dies auf Anfrage nicht bestätigt. Die seit einigen Wochen intern bekannten Planungen waren unter Verschluss gehalten worden, weil Störaktionen - beispielsweise von Impfgegnern - verhindert werden sollen. Das Versorgungszentrum in Quakenbrück ist eine der Marine zugeordnete Bundeswehrapotheke mit größeren logistischen Fähigkeiten.
Die Friseure nach Verbandsangaben kurz vor dem Lockdown noch einmal einen "riesigen Kundenansturm". Viele verlängerten an den letzten beiden Tagen ihre Öffnungszeiten, um möglichst viele Kunden zu bedienen, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, am Montag. "Das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders, aber die Friseure sind absolut verzweifelt." Normalerweise sei der Dezember für Salons der umsatzstärkste Monat des Jahres, da sich kurz vor den Feiertagen noch mal viele Menschen die Haare schneiden ließen. "Dieser zweite Lockdown bedroht die Existenzen unseres kleinteiligen Handwerks", sagte Müller.
Ansturm auf Friseure - Öffnungszeiten verlängert 12.25
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich überzeugt gezeigt, dass die Coronakrise mit gegenseitiger Solidarität und Rücksichtnahme überwunden erden kann. "Die kommenden Wochen sind eine Prüfung für uns alle", sagte das Staatsoberhaupt am Montag in einer kurzen Ansprache in Berlin. "Wir sind ein starkes Land, weil in dieser schweren Krise so viele Menschen füreinander da sind und über sich hinauswachsen
Die kommende Wochen würden für viele Menschen eine belastende Zeit, betonte der Bundespräsident. "Die Einschränkungen gefährden wirtschaftliche Existenzen, machen einsam und drücken aufs Gemüt." Er betonte zugleich: "Wir sind dem Virus nicht schicksalhaft ausgeliefert." Es hänge an jedem einzelnen – "und wir wissen, was zu tun ist".
Mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtstage fügte Steinmeier hinzu: "Feiern lassen sich nachholen, über Geschenk freuen sich Freunde und Verwandte auch später noch." Jetzt gehe es darum, Gesundheit zu erhalten und Leben zu retten.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sieht in der Gefahr von Corona-Infektionen einen zusätzlichen Grund dafür, mit dem Rauchen aufzuhören. Raucher mit geschädigtem Bronchialsystem hätten "nach aktueller Datenlage ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf", erklärte BZgA-Chefin Heidrun Thaiss am Montag in Bonn. Studien legten auch nahe, dass Raucher anfälliger für Ansteckungen seien. Dabei spielten rauchertypische Gewohnheiten eine Rolle. So würden beim Rauchen regelmäßig die Finger nahe an das Gesicht gebracht, erläuterte Thaiss. Bekannt sei generell, dass Rauchen das Immunsystem schwäche und anfälliger für Atemwegserkrankungen mache. Thaiss wies aber zugleich darauf hin, dass es zu Zusammenhängen von Rauchen und Corona bislang nur wenige aussagekräftige wissenschaftliche Studien gebe.
Das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac hat begonnen, seinen Corona-Impfstoff-Kandidaten im Rahmen einer Phase-3-Studie an tausenden Probanden weltweit zu testen. "Wir erwarten, dass auch diese Studie die Wirkung unseres Impfstoffs zur Prävention einer Covid-19-Infektion und somit zur Bekämpfung dieser Pandemie unter Beweis stellen wird", teilte Curevac-Chef Franz-Werner Haas am Montag mit. Die EU-Kommission hatte bereits im November einen Liefervertrag mit dem Unternehmen über zunächst 225 Millionen Impfdosen abgeschlossen.
Im Rahmen der weltweiten Phase-3-Studie soll der Impfstoffkandidat nach Unternehmensangaben nun an 36.000 freiwilligen Probanden getestet werden. Dabei werde die Wirksamkeit und Sicherheit des Medikaments überprüft. Die Hälfte der Probanden erhalte den Impfstoff, die andere ein Placebo.
Die Coronakrise führt laut einem Zeitungsbericht für immer mehr Bundesbürger zu Einkommenseinbußen. Im November hätten bereits 40 Prozent der Arbeitnehmer einen Rückgang ihres Einkommens gemeldet, zitiert die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ") in ihrer Montagsausgabe aus einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Der Anteil jener, die infolge der Corona-Krise Einkommen verloren oder noch verlieren, nahm demnach seit Juni um acht Prozentpunkte zu.
Für die Studie befragte das WSI zum dritten Mal seit Ausbruch der Pandemie mehr als 6000 Arbeitnehmer. Die Untersuchung ergab laut "SZ", dass Menschen mit ohnehin schon wenig Geld besonders stark unter den finanziellen Folgen der Coronakrise leiden.
Während der Corona-Pandemie haben die Privathaushalte in diesem Jahr deutlich mehr Müll verursacht. Die eingesammelte Menge von Plastik und anderen Leichtverpackungen sowie von Glas stieg in diesem Jahr um jeweils rund sechs Prozent, wie eine Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) unter seinen Mitgliedsfirmen ergab. Der Grund: In Pandemiezeiten gehen die Menschen zum Essen weniger oder gar nicht mehr in Restaurants, stattdessen kaufen sie mehr ein oder bekommen Essen geliefert. Der BDE wertet die Umfrageergebnisse als Beleg dafür, dass Abfallvermeidung in Corona-Zeiten kaum möglich sei.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 16.362 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Das sind rund 4000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 12.332 lag. Der bisherige Rekord war am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die vom RKI veröffentlichten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die deutschen Gesundheitsämter meldeten zudem 188 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte dieser Wert bei 147 gelegen.
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In England werden von dieser Woche an Corona-Impfungen in Hausarztpraxen im ganzen Land verabreicht. Das teilte der Nationale Gesundheitsdienst NHS mit. An 100 Standorten im Land werden demnach 80-Jährige sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen mit dem kürzlich in dem Land zugelassenen Präparat von Biontech und Pfizer geimpft. Zunächst konnte der Impfstoff wegen der komplizierten Lagerung bei etwa minus 70 Grad nur in Krankenhäusern verabreicht werden.
Eine Mehrheit der Bundesbürger fand die bisherigen Corona-Maßnahmen der Regierung zu lasch. Diese Meinung vertraten sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) Anfang vergangener Woche in einer Umfrage, wie die Bertelsmann Stiftung am Montag mitteilte. Etwa jeder Vierte (23 Prozent) empfand die Maßnahmen laut dem Demokratiemonitor der Stiftung als "gerade richtig".
Der Bertelsmann-Umfrage zufolge sehen jüngere Menschen die Corona-Politik deutlich kritischer als die Älteren. Während nur jeder Fünfte aus der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen den Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie als gut für die Demokratie bewerte, liege der Wert bei den über 65-Jährigen mit 62 Prozent mehr als dreimal so hoch. Yougov befragte vom 12. bis 16. November und vom 8. bis 9. Dezember jeweils mehr als 2000 Menschen.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine zu geringe Bereitschaft des Gesundheitspersonals in Deutschland kritisiert, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Es überrascht mich, dass die Impfbereitschaft beim medizinischen Personal nicht deutlich höher ist und es eine so große Zurückhaltung gibt", sagte Lauterbach der Funke Mediengruppe. Vermutlich stehe dahinter die Einschätzung vieler Mediziner und Pflegekräfte, nicht zur Hochrisikogruppe gehören und durch Spezialkleidung gut geschützt zu sein.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Bürger dazu aufgerufen, an den beiden letzten Tagen vor dem harten Corona -Lockdown auf den Einkauf von Weihnachtsgeschenken in den Geschäften ganz zu verzichten. Die Menschen sollten wegen der Infektionsrisiken "nur das Allernötigste" einkaufen gehen, sagte Altmaier am Sonntagabend im "Bild"-Internetprogramm.
Der Handelsverband HDE erwartet infolge des bevorstehenden harten Corona-Lockdowns keinen Ansturm auf die Geschäfte. "Im Lebensmittelhandel rechnen wir nicht mit Hamsterkäufen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem "Handelsblatt". Die Kunden hätten gelernt, dass die Lieferketten und die Versorgung der Bevölkerung "auch unter schwierigen Bedingungen funktioniert".
Bei Weihnachtsgeschenken könne es zwar in den nächsten beiden Tagen zu "erhöhtem Kundenaufkommen" kommen, sagte Genth. Die Händler hätten aber in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie funktionierende Hygienekonzepte haben. Zudem hätten viele Kunden ihre Planungen in den vergangenen Tagen sicherlich schon auf den Lockdown eingestellt.
Die Meldungen zur Coronavirus-Pandemie aus der vergangenen Woche lesen Sie hier.