Im Nordosten Syriens haben zwei Helikopter der US-Streitkräfte einen Kontrollpunkt der syrischen Armee angegriffen, heißt es auf Al Jazeera. Dabei wurden mindestens ein Soldat getötet und zwei weitere verletzt, wie Al Mayadeen berichtete. Eine US-Patrouille habe versucht, in eine Zone einzudringen, die von der syrischen Armee kontrolliert werde.
#سوريا | أفادت مصادر للميادين عن استشهاد جندي سوري وإصابة 2 باستهداف طائرات أميركية لحاجز للجيش في تل الذهب جنوب شرق القامشلي.https://t.co/1vAa64blqE
— قناة الميادين (@AlMayadeenNews) August 17, 2020
Zuvor hatte das syrische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass die US-Luftwaffe das syrische Militär angegriffen habe, nachdem die Syrer sich geweigert hätten, eine Koalitionspatrouille in ein Gebiet außerhalb ihrer Kontrolle zu lassen. Dabei wurde eine Person getötet und zwei weitere verletzt.
Wie die Koalitionstruppen am Montag mitteilten, wurde eine ihrer Patrouillen nach dem Passieren eines Kontrollpunkts "regierungstreuer Kräfte" von "Individuen in der Nähe des Checkpoints" beschossen.
Die Koalitionstruppen hätten das Feuer "in Selbstverteidigung" erwidert. Auf ihrer Seite habe es keine Opfer gegeben. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA berichtete hingegen, die syrische Soldaten hätten die Patrouille blockiert, woraufhin ein "amerikanisches Flugzeug" einen Luftangriff auf die Straßensperre nahe der Stadt Qamischli durchgeführt habe. Die internationale Koalition bestritt, einen Luftangriff geflogen zu haben.
Syriens Präsident Baschar al-Assad hielt letzte Woche vor der neu zusammengesetzten Volksversammlung eine Rede, in der er die Luftangriffe der USA und Israels auf Ziele in Syrien scharf kritisierte. Er sagte, dass all diese Maßnahmen im Rahmen der Unterstützung für den Terrorismus ergriffen worden seien.
Die Einwohner in der Provinz Al-Hasaka demonstrierten ein Tag nach dem Vorfall am Dienstag in den Städten Hasaka und Qamischli, um den US-Luftangriff auf den Kontrollpunkt der syrischen arabischen Armee anzuprangern.
Für das US-Militär wird es mittlerweile gefährlich auf syrischem Boden. Die Angriffe auf amerikanische Konvois mehren sich seit Monaten. Im April dieses Jahres hatte es in der Provinz Al-Hasaka eine ganze Serie von Angriffen gegen US-Truppen gegeben, die in Syrien illegal stationiert sind. Unbekannte hatten einen gepanzerten Hummer beschossen, mit dem amerikanische Soldaten und die sogenannten Demokratischen Kräfte Syrien unterwegs waren. Mehrere Personen wurden verletzt. Bei einer ähnlichen Attacke in Deir ez-Zor starben ein US-Offizier und mehrere Kämpfer der Demokratischen Kräfte. Hinter den Angriffen auf die US-Armee und ihre Verbündeten in Syrien stecken lokale Stammesgruppen, erklärt Militärexperte Juri Ljamin im Sputnik-Gespräch. "Es sind arabische Stämme aus dem Osten und Nordosten Syriens." Diese wollten sich mit der US-Besatzung nicht abfinden.