Bad Rappenau. (jubu/pol/rl) Bis in den Sonntagmorgen hinein dauerten die Löscharbeiten auf einem Aussiedlerhof zwischen Bad Rappenau und Bonfeld. Kurz vor 18.30 Uhr war auf dem Gelände einer Biogasanlage in einem etwa 20 mal 50 Meter großen Planenlager das Feuer ausgebrochen.
Die Flammen fanden in der mit trockenem Stroh gefüllten Halle schnell Nahrung. "Das brennt wie Zunder", sagt ein Zeuge. Schnell stand das Gebäude in Vollbrand, die Gefahr einer Brandausbreitung bestand. Besonders heikel: Unmittelbar neben der Halle befand sich ein mit Biogas gefüllter Fermenter. Mehrere Zeugen bestätigen, explosionsartige Knalle gehört zu haben.
Mit dem Gartenschlauch kühlten Anwohner den Behälter bis zum Eintreffen der ersten Feuerwehrleute und verhinderte somit Schlimmeres.
Mit Wasserwerfern und zwei Drehleitern kühlte die Feuerwehr danach den Behälter. Um die benötigten Mengen an Löschwasser an die Einsatzstelle zu bringen, legten die Wehrleute 1000 Meter Schläuche bis zum Bad Rappenauer Ortseingang. Das Gebiet wurde für den Einsatz weiträumig abgesperrt.
Die enorme Rauchsäule war 30 Kilometer weit zu sehen, Feuerwehr-Einsatzleiter Felix Mann erklärt: "Wir haben mehrfach Messungen in der Umgebung durchgeführt. Es wurden aber keine giftigen Stoffe festgestellt." Wie Polizei am Samstagabend mitteilte, habe zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden.
Im Verkehrsfunk wurden Autofahrer der direkt angrenzenden Autobahn A6 informiert, die Geschwindigkeit anzupassen. "Es war zunächst auch nicht klar, wohin der Wind diese Rauchsäule treibt, weshalb vorsorglich gewarnt wurde", betont Fred Walko, Leiter des Polizeireviers Eppingen.
Die Brandermittlungen der Polizei dauern noch an. Eine Selbstentzündung könne bisher nicht ausgeschlossen werden, teilten die Beamten mit.
Für die aufwendigen Löschmaßnahmen des Strohlagers waren mit 82 Mann und 14 Fahrzeuge der Feuerwehren aus Bad Rappenau, Bad Wimpfen und Neckarsulm vor Ort. Vorsorglich befanden sich auch 9 Einsatzkräfte mit 5 Fahrzeugen des Rettungsdienstes vor Ort. Durch den Brand wurden weder Menschen noch Tiere verletzt. Der Bauhof der Stadt Bad Rappenau unterstütze den Einsatz mit Absperrmaterial.