Nach hunderten neuen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus in den vergangenen zwei Wochen schlagen die Behörden in Hongkong Alarm.
Nach hunderten neuen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus in den vergangenen zwei Wochen schlagen die Behörden in Hongkong Alarm. Regierungschefin Carrie Lam sagte am Sonntag, die Lage sei "wirklich kritisch". "Es gibt keine Anzeichen, dass die Lage unter Kontrolle gebracht wird." In den vergangenen 24 Stunden habe es einen Rekordanstieg von mehr als hundert Neuinfektionen gegeben.
In den vergangenen zwei Wochen seien mehr als 500 Neuinfektionen gemeldet worden, sagte Lam. Die Regierungschefin kündigte neue strengere Corona-Auflagen an, darunter eine Maskenpflicht in allen öffentlichen Gebäuden sowie Homeoffice für Beamte, die nicht unbedingt vor Ort arbeiten müssten. Angesichts knapper Kapazitäten in den Krankenhäusern würden 2000 weitere Quarantäne-Betten in der Nähe von Disneyland Hongkong eingerichtet, sagte Lam.
Die Finanzmetropole war einer der ersten Orte außerhalb Chinas, an dem sich das Coronavirus ausbreitete. Die Stadt bekam die Krankheit zunächst gut unter Kontrolle. Ende Juni wurden zwischenzeitlich keine Ansteckungen vor Ort mehr festgestellt.
Wegen der nun wieder steigenden Infektionszahlen hatten die Behörden zuletzt die Beschränkungen und Abstandsregeln verschärft. Vergangene Woche hatte die Regierungschefin die Schließung von Bars, Fitness-Studios, Nachtclubs und Geschäften angeordnet. Das trifft die Hongkonger Wirtschaft, die schon vor der Pandemie wegen des Handelskonfliktes zwischen China und den USA in der Rezession steckte.
Lam forderte nun Vermieter auf, über eine Senkung der Mieten nachzudenken. Wenn die Maßnahmen in den kommenden Tagen keine Wirkung zeigten und die täglichen Infektionszahlen nicht zurückgingen, seien weitere Schritte nötig.
Seit im Januar der erste Infektionsfall nachgewiesen wurde, haben die Behörden in der Finanzmetropole 1788 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet, zwölf Menschen starben.