Weil es im Streit um einen neuen Tarifvertrag keine Einigung gab, setzt Iceland Air seine Flugbegleiter vor die Tür. Nun sollen die Piloten einspringen.
Wochenlang verhandelten die Fluglinie Iceland Air und die Flugbegleiter-Gewerkschaft Flugfreyjufélag Íslands (FFI), um eine neue Einigung über die Vergütung des Kabinenpersonals zu finden. Umsonst. Nur 26 Prozent der FFI-Mitglieder nahmen einem Bericht der isländischen Zeitung "Iceland Monitor" zufolge nach der letzten Verhandlung das Angebot der Airline an, der Großteil lehnte ab. PAID STERN 2020_28 Ich habe immer nach Macht gestrebt 9.20Iceland Air zog die Konsequenzen und wählte nun die ganz harte Tour: Alle Flugbegleiter werden entlassen, zukünftige Verhandlungen sollen mit einer neuen Gewerkschaft fortgesetzt werden.
In der Zwischenzeit sollen von Montag, 20. Juli, an die Piloten auch die Aufgaben des Kabinenpersonals übernehmen. Die Bordsicherheit steht dabei im Fokus, der Service soll auf ein Minimum heruntergefahren werden.
Das börsennotierte Unternehmen teilte dem Bericht zufolge in einer Anlegerinformation mit, dass die Verhandlungen mit FFi gescheitert seien. "Ziel war es, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu garantieren und ebenso wettbewerbsfähige Vergütung und die Arbeitsbedingungen für das Kabinenpersonal sicherzustellen." Es sei nun offensichtlich, dass eine einvernehmliche Lösung nicht erzielt werden könne.
Das Blatt schreibt, Iceland Air sei wir viele andere Fluglinien durch die Coronakrise ins Straucheln geraten und hätte nach Möglichkeiten gesucht, sich neu aufzustellen. Die im Vergleich zu Konkurenten meist bessere Vergütung der Flugbegleiter sei Analysten zufolge zulasten der Wettbewerbsfähigkeit gegangen und sollte offenbar entsprechend angepasst werden.
Quelle: "Iceland Monitor"
