Buchen. (mb) Die Narren sind mit einem friedlichen Schmutzigen Donnerstag in die heiße Phase der Fastnacht gestartet. Gastronomen, Taxifahrer und die FG "Narrhalla" zogen eine positive Bilanz über die Freinacht. "Narrhalla"-Vorsitzender Herbert Schwing ist rundum zufrieden mit dem Schmutzigen Donnerstag in Buchen.
"Viele Leute haben friedlich gefeiert", stellte er fest. Noch morgens um halb vier seien viele Leute auf den Straßen unterwegs gewesen. Auch im Narrennescht habe es keine Delikte gegeben. "Alles, was verloren ging, wurde noch in derselben Nacht abgeholt. Ihm seien keine Diebstähle gemeldet worden. Auch zur Ausgrabung am Donnerstagabend äußerte Schwing sich: Er freute sich über einen "sehr guten Besuch".
"Schwanen"-Wirt Simon Schäfer kehrte am Freitagmorgen um halb sechs seine Gasträume aus, bevor er gegen 6 Uhr erschöpft ins Bett fiel. "Es waren wieder viele Leute da. Jeder war gut drauf", resümierte er. Kein Gast habe sich übergeben, die sanitären Anlagen hätten immer manierlich ausgesehen.
Auch Christian Reinhard vom Gasthaus "Zum Reichsadler" freute sich über einen schwungvollen Schmutzigen Donnerstag. Gegen 2 Uhr in der Früh schloss er seine Gaststättentür zu. "Bei uns war wieder viel los", sagte er. Üblicherweise werde es ab Mitternacht in seinem Restaurant ruhiger.
Lukas Gauer zählte mehr Gäste in seinem Lokal "Löwen" als im vergangenen Jahr. "Wir hatten hier eine super Stimmung sowie junges und älteres Publikum." Gegen 7 Uhr verließen die letzten Gäste das Gasthaus. Gauer kehrte nach einem kurzen aber erquickenden Schlaf um 10 Uhr zurück. "Faschenacht ist anstrengend, macht aber Riesenspaß." Beim Hotel "Prinz Carl" war telefonisch nur der Anrufbeantworter erreichbar: "Buchen feiert Faschenacht und wir feiern mit."
Dorothea Kistner vom gleichnamigen Taxiunternehmen fuhr in diesem Jahr erstmals seit langer Zeit nicht mehr selbst Taxi, sondern blieb im Büro. Sie freute sich über ein hohes Kundenaufkommen und friedliche, zufriedene Fahrgäste. Zwei Telefonistinnen taten in dieser Nacht Dienst, außerdem waren zehn Fahrzeuge unterwegs. Bei mildem Wetter konnte man die Fahrgäste zügig in ihre Bestimmungsorte transportieren. Sie meldete keine besonderen Vorkommnisse. Ähnlich äußerte sich ihre Kollegin Renate Westerberg: "Alles war gut und ruhig. Es war angenehm wie im vergangenen Jahr." Ihr Unternehmen setzte zum Schmutzigen Donnerstag zwölf Fahrzeuge ein.
Auch Daniel Schwab von "Schwabi Tours" zog ein positives Fazit. Er schätzt, dass ähnlich viele Leute unterwegs waren wie im vergangenen Jahr. Seine drei Busse mit jeweils 80 bis 90 Sitzplätzen waren in der Zeit von 19.30 bis 6 Uhr im Einsatz. "Es gab keinen Stress in den Bussen", sagte er. Seiner Einschätzung nach hat der Anteil an älteren Fahrgästen zugenommen. Ein Drittel von diesen sei über 40 Jahre alt gewesen.
Auch aus polizeilicher Sicht verlief der "Schmudo" vergleichsweise ruhig. Dies teilte das Polizeipräsidium Heilbronn mit. Obwohl sich in Buchen mehrere tausend Narren zusammengefunden hatten, musste die Polizei selten tätig werden. Zwei Auseinandersetzungen mussten geschlichtet werden, zudem musste ein Person, die andere Veranstaltungsgäste belästigte, beruhigt werden. Ein "streitbarer" 26-Jähriger war derart betrunken, dass er von Bekannten nach Hause gebracht werden musste. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von mehr als 2 Promille. Außerdem muss ein Veranstaltungsgast mit einer Anzeige rechnen, da er in der Öffentlichkeit uriniert hatte. Darüber hinaus wurden bei den Beamten zwei Fundsachen abgegeben sowie je eine Anzeige wegen Sachbeschädigung (Graffiti) und Ruhestörung erstattet. Insgesamt ist die Polizei zufrieden.
Es waren mehr Einsatzkräfte im Dienst, um bei Bedarf schnell einschreiten zu können. Erforderlich wurde dies in Osterburken. Die Beamten mussten sich um einen angetrunkenen Jugendlichen kümmern sowie zwei Anzeigen wegen Körperverletzung aufnehmen: Kurz nach 21 Uhr verletzte dort ein 17-Jähriger einen 22-Jährigen. Gegen 22 Uhr waren zwei 20-Jährige in Streit geraten, einer der beiden wurde bei der Auseinandersetzung leicht verletzt. Der Polizeiposten Adelsheim ermittelt in beiden Fällen.
Weitestgehend ruhig blieb es beim Schmutzigen Donnerstag in Walldürn.