Guten Morgen, liebe Leserinnen und liebe Leser,
das Coronavirus hält die Welt weiter in Atem. Südkorea meldet nun einen sprunghaften Anstieg der Infizierungen. Insgesamt wurden dort seit Donnerstag 52 neue Fälle von Ansteckungen verzeichnet. Die offizielle Gesamtzahl der Infektionsfälle in dem Land wuchs damit auf 156. Südkorea ist damit der am stärksten von der Epidemie betroffene Staat außerhalb Chinas.
In der Ukraine kam es unterdessen zu einem Gewaltausbruch. Einwohner der Kleinstadt Nowi Sanzhary protestierten gegen die Krankenhausunterbringung von aus China wegen des Coronavirus ausgeflogenen Menschen. Die Ausgeflogenen sollen in dem Hospital zwei Wochen in Quarantäne verbringen. Keiner von ihnen zeigte bei Untersuchungen durch chinesische und ukrainische Ärzte Symptome der Atemwegserkrankung Covid-19, die von dem neuartigen Virus ausgelöst wird. Dennoch fürchten viele Menschen in der 10.000-Einwohner-Stadt, dass sich der Erreger dort ausbreiten könnte.
Die Schlagzeilen aus der Nacht:
Angesichts des rapiden Anstiegs von Infektionsfällen mit dem neuartigen Coronavirus in Südkorea hat Präsident Moon Jae In von einer "ernsthaften Situation" gesprochen. Er habe bei einem Treffen mit Premierminister Chung Sye Kyun dazu aufgerufen, "rasche und starke" Gegenmaßnahmen zu ergreifen, teilte Moons Büro am Freitag mit. Nach Angaben der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention kamen über Nacht 52 neue Fälle hinzu. Damit stieg die Zahl der Menschen, die sich mit dem Erreger der zuerst in China ausgebrochenen Lungenkrankheit Covid-19 infiziert haben, auf 156.
In der Ukraine ist es bei Protesten gegen die Krankenhausunterbringung von aus China wegen des Coronavirus ausgeflogenen Menschen zu Gewaltausbrüchen gekommen. Dutzende Demonstranten lieferten sich am Donnerstag vor dem Hospital in der Kleinstadt Nowi Sanzhary gewalttätige Konfrontationen mit der Polizei. Die Polizei löste Ansammlungen von Menschen auf, die versucht hatten, die Zufahrt der Busse mit den aus der zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan herausgeholten Menschen zu blockieren.
Die Demonstranten entzündeten mehrere Feuer und zerbrachen mindestens drei Scheiben der Busse. Hunderte von Sicherheitskräften waren im Einsatz, wie ein Anwohner der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die sechs Busse mit den aus Wuhan ausgeflogenen 72 Menschen - 45 ukrainischen Staatsbürgern und 27 Ausländern - kamen trotz der Proteste bei dem Krankenhaus an, wie Videos in ukrainischen Medien zeigten.
US-Geheimdienste gehen Medienberichten zufolge davon aus, dass sich Russland erneut in den Wahlkampf einmischen will, um Präsident Donald Trump zur Wiederwahl zu verhelfen. Das hätten ranghohe Geheimdienstmitarbeiter Abgeordneten des Repräsentantenhauses in einer vertraulichen Sitzung erklärt, berichteten am Donnerstagabend (Ortszeit) die Zeitungen "New York Times", "Washington Post" und der Sender CNN. Ein Sprecher des Geheimdienstausschusses bestätigte demnach nur, dass es in der Anhörung der vergangenen Woche in der Tat um "die Integrität" der Präsidentschaftswahlen im November gegangen sei.
Eines der Todesopfer des mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlags von Hanau stammt offenkundig aus Rumänien. Das bestätigte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis in der Nacht zum Freitag auf Twitter. Er habe mit Bestürzung vom Tod eines rumänischen Staatsbürgers erfahren, schrieb Iohannis, der sich wegen des mehrtägigen EU-Gipfels in Brüssel aufhielt. Rumänischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Todesopfer um einen 23 Jahre alten Mann.
Am Mittwochabend hatte ein 43-jähriger Deutscher in Hanau aus mutmaßlich rechtsradikalen und rassistischen Motiven neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Die Opfer waren zwischen 21 und 44 Jahre alt. Später tötete der Schütze nach Überzeugung der Ermittler seine Mutter und sich selbst.
Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise und verschärfter US-Sanktionen haben im Iran am Freitag Parlamentswahlen begonnen. Die Abstimmung über die 290 Sitze gilt als wichtiger Stimmungstest für den moderaten Präsidenten Hassan Ruhani, der seine Parlamentsmehrheit verlieren könnte. In der Folge könnten die Konservativen vor der Rückkehr an die Macht stehen. Die Wahllokale öffneten am Morgen um 8 Uhr Ortszeit und sollen zehn Stunden später schließen.
Was heute wichtig wird:
Linke, SPD, Grüne und CDU diskutieren ab 12.30 Uhr über mögliche Termine für eine Neuwahl des Thüringer Landtags. Die Zeit bis zu einer Auflösung des Parlaments gilt derzeit als strittigster Punkt bei den Verhandlungen der vier Parteien, die zu einer Lösung der Regierungskrise in Thüringen führen sollen. Die Gespräche sollen am Freitag eigentlich zu einem Abschluss kommen.
Zwei Tage vor der Bürgerschaftswahl wollen ab 14 Uhr in Hamburg wieder tausende Schüler und Studenten für eine bessere Klimapolitik demonstrieren. Die Organisatoren erwarten 30.000 Teilnehmer, unter ihnen auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg.
Eine Maschine mit Rückkehrern aus der vom neuen Coronavirus besonders betroffenen chinesischen Stadt Wuhan soll nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an diesem Freitag in Stuttgart landen. Das DRK übernehme im Auftrag der Bundesregierung die Betreuung, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation am Donnerstag in Berlin.
Einen Tag nach dem Strafurteil gegen drei junge Männer wegen Diebstahls einer riesigen Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum kommt der Fall wieder vor Gericht. Ab 10 Uhr verhandelt eine Zivilkammer des Landgerichts Berlin über die Klage des Privateigentümers der 100-Kilogramm-Münze gegen die Versicherung. Ob am selben Tag eine Entscheidung fällt, war bislang offen.
Der FC Bayern will zum Auftakt des 23. Spieltags der Fußball-Bundesliga am Abend gegen den SC Paderborn die Tabellenführung behaupten. Mit einem Heimsieg würde der deutsche Meister zugleich im Titelkampf den Druck auf die schärfsten Verfolger RB Leipzig, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach erhöhen, die alle an diesem Samstag im Einsatz sind.