Die US-Armee hat über dem Krisenland Libyen eine Drohne verloren. Die nicht mit Waffen bestückte Drohne sei am Donnerstag über der libyschen Hauptstadt Tripolis verloren gegangen, teilte das US-Militärkommando für Afrika (Africom) am Freitag (Ortszeit) in Washington mit. Eine Erklärung für das Verschwinden der Drohne lieferte das Pentagon nicht. Der Vorfall werde nun untersucht, hieß es.
Die US-Armee setzt laut Africom Drohnen in Libyen ein, um die aktuelle Sicherheitslage in dem Land einzuschätzen und "gewalttätige extremistische Aktivitäten" zu überwachen. "Diese Einsätze sind entscheidend für die Bekämpfung von Terroraktivitäten in Libyen und vollständig abgestimmt mit den zuständigen Regierungsvertretern", betonte die US-Armee.
In Libyen liefern sich regierungstreue Truppen und Einheiten des abtrünnigen Generals Haftar seit April erbitterte Kämpfe um die Vorherrschaft. In dem nordafrikanischen Land herrscht schon seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Die international anerkannte Einheitsregierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens.
Außerdem sind mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündete Kämpfer in dem Land aktiv. Im September griff die US-Armee mutmaßliche Islamisten in Libyen aus der Luft an und tötete dabei nach eigenen Angaben Dutzende Extremisten.