Ob Besenreiser, Krampfadern oder Thrombose – fast jeder hat schon einmal davon gehört. Aber wie entstehen die verschiedenen Krankheiten, und wie werden sie behandelt?
Bei Besenreisern handelt es sich um feine, sichtbare Äderchen, die direkt in oder unter der obersten Hautschicht liegen. Meist sind sie nur wenige Zentimeter lang und hellrot oder bläulich, jedoch können sie sich auch über ganze Bereiche von Ober- und Unterschenkel erstrecken. In diesem Fall können sie zu erheblichen kosmetischen Beeinträchtigungen führen.
Bei Krampfadern hingegen funktionieren die Venenklappen nicht mehr richtig. Dadurch kann das Blut nicht mehr zielgerichtet zum Herzen zurückgeleitet werden und versackt in den Venen. Es staut sich, und die Venen werden aufgeweitet. Sie können Beschwerden bereiten: Müde oder schwere Beine, ein Spannungsgefühl, Kribbeln oder auch Schmerzen in den Beinen.
„Es gibt viele Möglichkeiten, dem vorzubeugen. Dazu zählen reichlich Bewegung, Gewichts-Optimierung oder auch die Beine regelmäßig kalt abzuduschen“, erklärt Dr. Gabriele Kischel-Augart, Chefärztin der Klinik für Gefäßchirurgie am Helios Klinikum Niederberg.
Für die Behandlung von Krampfadern oder Besenreiser gibt es ebenfalls unterschiedliche Methoden. Man kann die betroffene Vene veröden lassen, wobei mit einer sehr dünnen Nadel eine Substanz in die Vene gespritzt wird, sodass diese dauerhaft verklebt. Eine weitere Möglichkeit ist das Lasern oder die Krampfaderoperation.
Eine weitere Erkrankung der Venen im Bein ist die gefürchtete Thrombose. Durch Wandveränderungen in den Venen oder durch Verlangsamung des Blutstroms bei längerem Sitzen zum Beispiel auf Langstreckenflügen, im Gipsbein oder bei Bettlägerigkeit können sich Blutgerinnsel an den Gefäßwänden bilden. Sie verstopfen die Vene und verhindern so den Rückfluss des Blutes. Im schlimmsten Fall können Gerinnsel auch mit dem Blutstrom verschleppt werden und eine Lungenembolie verursachen.
Die häufigsten Symptome der Beinvenenthrombose sind ziehende Schmerzen, eine Schwellung des Beines mit Spannungsgefühl und eine bläuliche Verfärbung der Haut.
Zur Vorbeugung werden vor allem bei Krankenhauspatienten oft medizinische Thrombosestrümpfe verwendet. Diese üben Druck auf die oberflächlichen Beinvenen aus, sodass das Blut mit erhöhter Geschwindigkeit zum Herzen zurückfließen kann, damit sich keine Blutgerinnsel bilden und das Blut nicht versackt. Außerdem können Blutverdünner eingesetzt werden. Am bekanntesten sind Heparin-Spritzen, die beispielsweise bei Gipsverbänden am Bein oder bei Bettlägerigkeit eingesetzt werden.
Ist es tatsächlich zu einer Thrombose gekommen, müssen für einige Monate Blutverdünner in höherer Dosis eingenommen werden. Außerdem wird ein Thrombosebein mit einem sogenannten Kompressionsstrumpf versorgt, der fester und strammer sitzen muss als ein vorbeugender Thrombosestrumpf. Nur in seltenen Fällen müssen Betroffene operiert werden, um das Blutgerinnsel zu entfernen.
Ist die Diagnose erst einmal sicher, erfordern alle diese Erkrankungen eine zielgerichtete Behandlung. Dr. Gabriele Kischel-Augart, Chefärztin der Klinik für Gefäßchirurgie wird dies im Medizinforum, am 26. November 2019 ab 18 Uhr, erläutern. Die Veranstaltung findet im Helios Klinikum Niederberg, Robert-Koch-Str. 2 (Sitzungszimmer 1&2) in Velbert statt. Im Anschluss nimmt sich die Medizinerin Zeit für persönliche Fragen. Die Teilnahme ist kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.