Jüdische Einrichtungen ausgespäht: Mutmaßlicher Komplize nach Deutschland überstellt
Der mutmaßliche Komplize eines Dänen, der im Auftrag eines iranischen Geheimdiensts in Berlin jüdische Einrichtungen ausgespäht haben soll, ist nach Deutschland überstellt worden. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) setzte am Montag den Haftbefehl gegen den afghanischen Staatsangehörigen Tawab M. in Vollzug, nachdem dieser am Sonntag nach Deutschland gebracht wurde, wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mitteilte. Er war Anfang November im dänischen Aarhus festgenommen worden.
Der mutmaßliche iranische Spion S. wurde Ende Juni ebenfalls in Aarhus festgenommen und drei Wochen später nach Deutschland ausgeliefert, wo er in Untersuchungshaft kam. Der Bundesanwaltschaft zufolge soll er im Juni in Berlin drei Objekte ausgespäht haben - mutmaßlich um weitere Operationen vorzubereiten, möglicherweise bis hin zu Anschlägen gegen jüdische Ziele.
Er habe Informationen über jüdische Örtlichkeiten und bestimmte jüdische Menschen sammeln sollen. Der mutmaßliche Komplize Tawab M. soll mit S. in Kontakt gestanden und diesem zugesagt haben, einem noch unbekannten weiteren Menschen eine Waffe zu beschaffen und diesen dazu zu bringen, einen Anschlag auf jüdische Ziele in Deutschland zu begehen.
Schon seit längerer Zeit soll sich M. in Dänemark mit der Beschaffung von Waffen und Zubehör sowie von Technik für Sprengvorrichtungen befasst haben. Der Vorwurf gegen ihn lautet auf versuchte Beteiligung an einem Tötungsdelikt.
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