Jimmy Carter ist tot. Der frühere US-Präsident starb am Sonntag im Alter von 100 Jahren in seinem Haus in Plains.
Er war der 39. Präsident der USA und wurde 2002 für seinen Einsatz als humanitärer Helfer mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Am 29. Dezember ist Jimmy Carter (1924-2024) im Alter von 100 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben, wie seine Stiftung mitteilte. Trauerbekundungen gibt es nicht nur aus seiner Heimat, weltweit drückten Politiker umgehend ihr Beileid aus. Auch der britische König Charles III. (76) veröffentlichte noch am späten Sonntagabend ein Statement.
In einer vom Weißen Haus veröffentlichten Erklärung nannte der amtierende US-Präsident Joe Biden (82) Carter "einen außergewöhnlichen Führer, Staatsmann und Menschenfreund". Er habe daran gearbeitet, "Krankheiten auszurotten, Frieden zu schaffen, Bürgerrechte und Menschenrechte zu fördern, freie und faire Wahlen zu fördern, Obdachlosen ein Zuhause zu geben und sich immer für die Ärmsten unter uns einzusetzen." Zu einem gemeinsamen Foto erinnerte er noch daran, dass er sechs Jahrzehnte lang mit Carter befreundet war.
Der designierte Präsident Donald Trump (78) erklärte, die Nation sei Jimmy Carter "zu Dank verpflichtet". "Die Herausforderungen, denen Jimmy als Präsident gegenüberstand, kamen zu einem entscheidenden Zeitpunkt für unser Land und er tat alles in seiner Macht Stehende, um das Leben aller Amerikaner zu verbessern."
Alle noch lebenden Ex-Präsidenten der USA meldeten sich zu Wort. "Wann immer ich Zeit mit Präsident Carter verbringen konnte, war klar, dass er diese Werte nicht nur verkündete", schrieb Barack Obama (63) in einer Erklärung. "Er verkörperte sie. Und indem er das tat, lehrte er uns alle, was es bedeutet, ein Leben in Gnade, Würde, Gerechtigkeit und Dienst zu führen." Die Welt sei durch ihn besser geworden-
George W. Bush (78) teilte mit: "James Earl Carter Jr. war ein Mann mit tief verwurzelten Überzeugungen. Er war seiner Familie, seiner Gemeinde und seinem Land treu. Präsident Carter hat sein Amt mit Würde ausgeübt. Und seine Bemühungen, eine bessere Welt zu hinterlassen, endeten nicht mit seiner Präsidentschaft."
Bill Clinton (78) erinnerte an Carters vielfältiges Engagement: "Von seinem Einsatz für die Bürgerrechte als Senator und Gouverneur des Staates Georgia bis zu seinen Bemühungen als Präsident, unsere natürlichen Ressourcen im Arctic National Wildlife Refuge zu schützen, Energieeinsparung zu einer nationalen Priorität zu machen und den Panamakanal an Panama zurückzugeben, hat er unermüdlich für eine bessere, gerechtere Welt gearbeitet."
Auch der britische König Charles III. (76) sandte eine Kondolenz über den Atlantik. "Mit großer Trauer habe ich vom Tod des ehemaligen Präsidenten Carter erfahren." Er sei ein engagierter Staatsdiener gewesen, der sein Leben der Förderung von Frieden und Menschenrechten widmete. "Seine Hingabe und Bescheidenheit dienten vielen als Inspiration und ich erinnere mich mit großer Freude an seinen Besuch im Vereinigten Königreich im Jahr 1977."
Jimmy Carter war von 1977 bis 1981 der 39. Präsident der USA. Während seine Regierungszeit als eher glücklos gilt, machte sich der Demokrat danach als Kämpfer für Frieden und Menschenrechte einen Namen. 2002 erhielt er den Friedensnobelpreis. In den vergangenen Jahren litt er an gesundheitlichen Problemen. 2015 wurde bei ihm Hautkrebs diagnostiziert. Zuletzt ließ er sich palliativ in seinem Haus betreuen. Carter überlebte seine geliebte Frau Rosalynn (1927-2023) um ein Jahr. Die beiden waren bis zu ihrem Tod im November 2023 stolze 77 Jahre lang verheiratet. Sie hinterlassen vier Kinder, elf Enkel und 14 Urenkel.
Joe Biden, der auf Wunsch des Verstorbenen die Grabrede halten soll, hat ein Staatsbegräbnis angekündigt und erklärte den 9. Januar zum nationalen Trauertag für Jimmy Carter. Die US-Flagge wird zudem in den nächsten 30 Tagen auf Halbmast wehen.