Die Bundesbank trauert um ihren ehemaligen Präsidenten Helmut Schlesinger. Er prägte die Zentralbank über vier Jahrzehnte und galt als entschiedener Verfechter einer stabilen D-Mark. Der ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank, Helmut Schlesinger, ist tot. Er starb demnach bereits am 23. Dezember im Alter von 100 Jahren, teilte die Bundesbank mit. Der Ökonom hatte die deutsche Zentralbank über mehr als vier Jahrzehnte hinweg entscheidend geprägt und war von 1991 bis 1993 ihr Präsident. Schlesinger begann seine Karriere bei der Bundesbank-Vorgängerinstitution, der Bank deutscher Länder, im Jahr 1952. Er durchlief mehrere Führungspositionen, darunter als Dezernent für Volkswirtschaft und Statistik und als Vizepräsident. 1991 übernahm er das Amt des Bundesbankpräsidenten. In dieser Funktion stand er vor der Herausforderung, die Folgen der deutschen Wiedervereinigung zu bewältigen. Mit einer strikten Hochzinspolitik begegnete die Bundesbank damals Inflationsgefahren, stieß damit jedoch auch auf internationale Kritik. Seine Unterschrift findet sich auf den meisten D-Mark-Scheinen zwischen 1980 und 1993. Joachim Nagel, der amtierende Präsident der Bundesbank, würdigte Schlesingers Engagement für die Stabilität der D-Mark, die als eine der sichersten Währungen ihrer Zeit galt. Während seiner aktiven Zeit wurde Schlesinger als "bayerischer Preuße" oder "unbequemer Mahner" bezeichnet.
