Der Leverkusener Topstar zählt bereits zur Kategorie Weltklasse. Aber auch seine ältere Schwester hat jede Menge Balltalent geerbt. Florian Wirtz ist gerade einmal 21 Jahre alt und gehört bereits zu den begehrtesten Profis in ganz Europa. Nachdem er mit Bayer Leverkusen im Mai das Double gewonnen hatte, gehörte er auch bei der Heim-EM im Sommer zu den herausragenden Akteuren im deutschen Team. In der laufenden Saison machte Wirtz mit starken Auftritten in der Champions League weiter auf sich aufmerksam. Sein Marktwert wird aktuell auf 140 Millionen Euro taxiert, womit er gemeinsam mit seinem Kumpel und kongenialen Partner Jamal Musiala der wertvollste deutsche Profi ist. Doch er ist nicht der Einzige in seiner Familie, der mit einer großen Portion Ballgefühl gesegnet ist. Auch seine knapp zwei Jahre ältere Schwester Juliane spielt Bundesliga-Fußball. Seit 2023 steht die Abwehrspielerin bei Werder Bremen unter Vertrag, wo sie vergangene Spielzeit in einer Fan-Umfrage auf Anhieb zur Spielerin der Saison gewählt wurde. Vorher durchlief sie die gleichen Stationen wie ihr noch berühmterer Bruder. Begonnen hat alles bei Heimatverein Grün-Weiß Braunweiler vor den Toren Kölns. Noch zu Juniorenzeiten folgte der Wechsel zum großen "Effzeh" in die Domstadt (2011), wo sie im Februar 2018 Debüt in der Frauen-Bundesliga feierte. Juliane und Florian Wirtz haben acht Geschwister Im Sommer 2018 schloss sich Wirtz dem damaligen Erstliga-Aufsteiger Leverkusen an, wo sie in 89 Ligaspielen zwei Tore erzielte. Seit rund eineinhalb Jahren nun also Bremen. Auch internationale Erfahrung hat Juliane bereits gesammelt. Zwischen der U15 und der U19 lief sie für die Nationalmannschaften des DFB auf. Ihr Höhepunkt dabei: der Vize-Titel bei der U19-EM 2019 in Schottland. Was ihr auf dem Weg zur Spitzenfußballerin geholfen hat? Der Wettkampf mit Jungs. "In der Grundschule und mit Flori im Verein habe ich häufig gegen und mit Jungs gespielt. Und die haben wohl gesehen, dass ich ordentlich kicken kann. Ich habe mir jedenfalls nichts gefallen lassen", erzählte Juliane im Interview mit dem "Kicker" Ende Dezember 2023. Florian und Juliane haben noch acht weitere Geschwister. Fünf stammen aus erster Ehe von Papa Hans, drei aus der ersten Ehe von Mama Karin. Zwar schafften es "nur" Juliane und Florian zu Profisportlern, doch sportbegeistert waren alle von Kindesbeinen an. So berichtete es Juliane im gleichen Interview: "Früher haben wir andauernd zusammengespielt, ob im Wohnzimmer oder auf dem Bolzplatz – unser Vater hat uns teilweise trainiert." Juliane Wirtz über Bruder Florian: "Ein vertrautes Verhältnis" Und wie ist das Verhältnis zu ihrem Bruder heute? "Durch meinen Wechsel zu Werder sind wir jetzt zwar weiter voneinander entfernt, sprechen aber sehr oft miteinander. Es ist ein vertrautes Verhältnis", sagte Juliane. Damit, dass ihr jüngerer Bruder nun derart im Rampenlicht steht und sie meist als "Schwester von..." bezeichnet wird, hat Juliane keine Probleme: "Er ist sehr bekannt – von daher ist es ein Stück weit menschlich, dass es für viele Leute besonders ist, Flori als Bruder zu haben. Für mich ist er aber einfach mein kleiner Bruder, auf den ich früher aufgepasst habe." Wenngleich sie zugibt: "Trotzdem gibt es natürlich durchaus auch mal Momente, in denen man denkt: Das muss jetzt gerade nicht sein, dass mein Bruder wieder zum Thema wird." Der interessiert sich trotz Weltkarriere aber weiterhin mindestens genauso für ihre Spiele wie sie sich für seine. "Er schreibt mir nach jedem Spiel, das er von mir gesehen hat, wie er es fand", verriet die 23-Jährige kürzlich dem "Stadtmagazin Bremen". Zuletzt war sie jedoch zum Zuschauen verdammt. Im November zog sie sich einen Bänderriss im Sprunggelenk zu und fällt seitdem aus. Ihr Comeback will sie im Frühjahr feiern.