Illegale Autorennen haben in diesem Jahr drastisch zugenommen. Auch in Nürnberg spürt man diesen Anstieg deutlich. Auf Bayerns Straßen hat die Polizei in diesem Jahr so viele illegale Rennen festgestellt wie noch nie zuvor. Zwischen Januar und Mitte November (Stand: 11. November) registrierten die Einsatzkräfte 687 illegale Autorennen – 23 mehr als im gesamten Vorjahr. Ein wesentlicher Grund für den Anstieg ist die konsequente Einstufung von Fluchtversuchen vor Polizeikontrollen als "Einzelrennen", wie das Bayerische Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Erschreckende Beispiele für sämtliche Varianten gibt es zuhauf – nur organisierte illegale Rennen wurden 2024 zunächst nicht registriert. So kam es laut Zeugenaussagen im Mai auf der Autobahn 9 bei Nürnberg zu einem privaten Rennen, als zwei Fahrer leistungsstarker Wagen zunächst nebeneinander fuhren und ihre Geschwindigkeit verlangsamten, um dann auf das Handzeichen eines Beifahrers hin rasant auf rund 250 km/h zu beschleunigen. Nur durch zwei Vollbremsungen eines der Beteiligten wurden schwere Unfälle vermieden. "Typischen Raser" gibt es nicht Zu den im Freistaat registrierten illegalen Fällen zählen übrigens nicht nur die Fahrten von Auto-, sondern auch von Motorradfahrern. Dabei ist zu beachten, dass die genannten Zahlen aus der polizeilichen Vorgangsverwaltung stammen. Diese dient primär der Sachbearbeitung, ist eine dynamische Datenbank und daher nur eingeschränkt für statistische Auswertungen geeignet. Einen "typischen" Raser gibt es laut Innenministerium übrigens nicht. "Die Täter rekrutieren sich aus verschiedenen Altersklassen quer durch die Bevölkerung." Männer sitzen bei den Rennen allerdings deutlich häufiger hinter dem Steuer als Frauen.