Wir sind arm, wir sind reich – das ist der Titel eines Romans von Angelika Mechtel, der einmal die Zustände der Nachkriegszeit eingefangen hat. Fast 80 Jahre nach Kriegsende ist er noch genauso gültig. Und das ist schlimm, denn in der Nachkriegszeit gab es vielleicht noch Suppenküchen, doch Tafeln, die die Armut für den Staat kostenneutral wegorganisiert und den Besserbetuchten ein gutes Gewissen gemacht hätten – die gab es nicht.
Armut war zumindest in meiner Kindheit in der alten Bundesrepublik noch sichtbar. Abgelegte Klamotten und unpraktische Möbel. Man hoffte auf eine Sozialwohnung. Doch Lebensmittel, die damals teuer waren und viel vom Lohn raubten, konnten sich die meisten irgendwann leisten. Das Wohnen war viel billiger als heute.
Sechs Jahr
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