Seit diesem Jahr finden von Montag bis einschließlich Samstag jede Woche außerhalb der Ferien Schachtrainings statt. Neben den gemischten Gruppen von Kindern und Jugendlichen von 5-20 Jahren bietet die OSG zweimal in der Woche reines Mädchentraining an. Dazu kommen Seniorenschach am Freitag und Erwachsenentraining am Samstag. Die Freitagsgruppe, an der Fortgeschrittene ab etwa 1.300 DWZ teilnehmen, ist bunt gemischt und sie erlebte eine große Überraschung.
Neben den Stammtrainern IM Rolf Schlindwein und GM Philipp Schlosser gab es dieses Jahr bereits Spezialtraining mit unserem 2. Bundesliga Spitzenspieler GM Yannick Gozzoli und sogar eine mehrstündige Abendsession mit Weltklassespieler Alexej Shirov. Am 13.12. ergab es sich eher zufällig, dass der 23 Jahre junge Großmeister Paulius Pultinevicius aus Litauen zu Besuch war. Auf seiner Europatour von Schachturnier zu Schachturnier besuchte er unsere Spielerin Aukse Ozinskaite. Aukse stammt ebenfalls aus Litauen und die Beiden hatten sich beim Grenke Open angefreundet. Zuletzt hatte er noch bei der Schacholympiade an Brett 2 von Litauen die deutsche Mannschaft zusammen mit seinen Teamkollegen durch ihren 2,5 – 1,5 Sieg geschockt.
Von seinem Gastbesuch wusste eine Stunde vor dem Training niemand etwas. Das Training war mit 10 Teilnehmern sehr gut besucht und begann mit einigen Übungsaufgaben zum Thema Zerstörung der Verteidigung. Im Anschluss bot Paulius an, ein Simultan gegen alle Schüler zu spielen. Es entwickelten sich viele spannende Partien, so konnte Simona Maus ihre gute Form bestätigen, denn sie luchste dem jungen, unheimlich sympathischen Großmeister noch in der Eröffnung geschickt einen Bauern ab. Aus einem Bauern wurde eine Qualität, aber der Großmeister, der eine Elo von knapp 2.600 aufweist, hatte das geplant. Denn sein Läuferpaar war so stark, dass Simona die Qualität zurückgeben musste. Die aktivere Stellung nutzte er danach geschickt aus. Auch Leopold Weise hielt lange mit, aber am Ende musste auch er sich geschlagen geben. Am Ende holte der Großmeister 9,5 Punkte aus den 10 Partien, lediglich unser früherer Jugendleiter Jonas Jurga sicherte sich in einem Doppelturmendspiel ein Remis.
Solche Überraschungen sind immer wieder eine tolle Idee. Auch in 2025 werden wir sicher wieder versuchen einige Spezialtrainings anzubieten als Motivation, Erweiterung des Horizonts und auch Einblick in die Trainingsmethoden und das Denken eines Super Großmeisters.
Rolf Schlindwein
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