Die Thüringer SPD zieht mit einem Regierungsmitglied in die Bundestagswahl. Carsten Schneider wurde zum Spitzenkandidaten gewählt.
Thüringens SPD zieht mit dem Ost-Beauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider, in den Bundestagswahlkampf. Schneider erhielt auf einer Delegiertenversammlung in Erfurt nach SPD-Angaben 86,4 Prozent der Stimmen. In seiner Bewerbungsrede forderte er die SPD-Mitglieder auf, sich von den schwachen Umfragewerten der Partei nicht verunsichern zu lassen. Die Umfragen seien für die Sozialdemokraten vor Bundestagswahlen nie gut, sagte er. "Die SPD ist immer am Ende da, wo das Ergebnis sein soll", sagte Schneider.
Die SPD habe im Wahlkampf die Chance, verloren gegangenes Vertrauen von Wählern zurückzugewinnen, sagte Schneider. Er sitzt seit 1998 als Abgeordneter im Bundestag und war bereits mehrfach Spitzenkandidat der Thüringer SPD für Bundestagswahlen. Der gelernte Bankkaufmann war in der Vergangenheit unter anderem haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und deren erster parlamentarischer Geschäftsführer. Seit 2021 ist er Ostbeauftragter der Bundesregierung.