Das Verteidigungsministerium in Moskau soll eine informelle Vereinbarung mit der Hai'at Tahrir asch-Scham (HTS), dem ehemaligen Al-Qaida-Ableger, der die Offensive zum Sturz Assads anführte, über seine Präsenz in Syrien getroffen haben. Demzufolge könne Moskau seine syrischen Stützpunkte weiterhin in dem Land unterhalten, zitierte Bloomberg einen anonymen russischen Beamten. Allerdings könne sich die Situation angesichts der Instabilität in Syrien in Zukunft ändern, warnte die Quelle.
"Moskau hat Kontakt mit der HTS in Damaskus aufgenommen und hofft, dass die Gruppe ihre Versprechen einhält", ausländische Diplomaten zu schützen, zitierten russische Staatsmedien den stellvertretenden Außenminister Michail Bogdanow. Russland plant, seine Stützpunkte in Syrien zu behalten, da der Kampf gegen den Islamischen Staat (ISIS) noch nicht beendet sei.
Westliche Beamte, die mit den Vorgängen vertraut sind, erklärten, die internationale Gemeinschaft habe ein informelles Interesse an der Aufrechterhaltung des Status quo in Bezug auf die russischen Stützpunkte geäußert. Diese könnten demnach zur Abschreckung gegen ein Wiederaufflammen des Extremismus im Land dienen. Die HTS hat Russland signalisiert, dass sie nicht an Feindseligkeiten interessiert ist, da es keinen offensichtlichen Herausforderer (also keine weitere Oppositionsgruppe) gegen ihre Herrschaft im Land gibt, fügten die westlichen Beamten hinzu.
Das russische Militär kam im Jahr 2015 nach Syrien, nachdem Damaskus um militärische Unterstützung im Kampf gegen den IS und andere extremistische Gruppen gebeten hatte, die von den USA und ihren Verbündeten unterstützt wurden.
Der russische Marinestützpunkt Tartus bietet Russland den einzigen Zugang zum Mittelmeer. Der Flugplatz dient zudem der Versorgung der russischen Sicherheitsoperationen in Afrika und ermöglicht es dem Land, politischen und wirtschaftlichen Einfluss auszuüben und einen Teil der globalen Machtbasis Moskaus aus der Zeit des Kalten Krieges auf dem Kontinent wiederherzustellen.
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