Die israelischen Angriffe auf Syrien nach dem Sturz des dortigen Präsidenten Baschar Assad verstoßen nach Angaben von UN-Experten gegen das Völkerrecht. Es gebe "absolut keine völkerrechtliche Grundlage, um ein Land, das man nicht mag, präventiv (...) zu entwaffnen", sagte der UN-Sonderberichterstatter für die Förderung der Menschenrechte, Ben Saul, in Genf zu Reportern. "Wenn das der Fall wäre, wäre das ein Rezept für weltweites Chaos."
Saul wies darauf hin, dass "viele Länder Gegner haben, die sie gern ohne Waffen sehen würden". "Das ist völlig gesetzlos", fügte er hinzu. Die israelischen Angriffe auf das Nachbarland Libanon seien ein anderer Fall, "weil es dort einen heißen Konflikt gibt".
Alles, was die syrische Armee über Jahrzehnte gehalten und aufgebaut hat, wurde in vergangenen Tagen durch israelische Luftangriffe zerstört. Die israelische Luftwaffe hat den Sturz der Regierung des syrischen Präsidenten und den Zusammenbruch seiner Armee ausgenutzt, um in den letzten 48 Stunden 350 Luftangriffe in Syrien durchzuführen. Anderen Berichten in israelischen Medien zufolge wurden bei den Angriffen etwa 80 Prozent der militärischen Einrichtungen des Landes zerstört.
Israel hat das Chaos auch dazu genutzt, weitere Gebiete auf den syrischen Golanhöhen zu besetzen, unter anderem in der Pufferzone, die zuvor die syrische Armee von den israelischen Besatzungstruppen trennte. Bisher haben sich Islamisten weder zum Einmarsch der IDF in Syrien, noch zu den Luftangriffen auf syrische Militäranlagen geäußert.
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