Einundfünfzig Anklagen. Einundfünfzig Tathergänge rekonstruieren, Beweise sammeln, Vernehmungen führen. Einundfünfzig Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung anhören. Und nun? Einundfünfzig Urteile aussprechen. Das Gericht wird noch vor Weihnachten entscheiden. Die „Vergewaltigungen von Mazan“, wie der Prozess gegen Dominique Pelicot und 50 weitere Angeklagte in Frankreich genannt wird, war in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Wegen seiner Dimension, wegen des weltweiten Medienechos, vor allem aber wegen des Opfers, „Opfers“ in Anführungszeichen vielmehr.
Gisèle Pelicot hat es geschafft, diesen Prozess hinauszutragen aus dem Gerichtssaal in Avignon, mitten in unsere Gesellschaften. Sie hat es ges
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