Weil sie auf der Reise weder essen noch trinken wollten, meldete eine Flugbegleiterin drei Passagiere an die Behörden. Tatsächlich hatten die Männer etwas auf dem Kerbholz.
Sie wollten vorsichtig sein – und wurden deshalb ertappt: Drei männliche Passagiere haben sich auf einem Flug der Indigo Airlines so verdächtig aufgeführt, dass die Flugbegleiterin die Behörden informierte. Tatsächlich lag sie mit ihrem Instinkt richtig: Die drei wurden als Schmuggler überführt.
Doch was genau regte ihren Verdacht an? Zu dem Vorfall kam es auf einem Flug von Almaty, Kasachstan in die indische Hauptstadt Delhi, wie die indische Nachrichtenseite "News 18" berichtet. Der Flug dauert gut dreieinhalb Stunden – und trotzdem verweigerten die drei Passagiere jedes Service-Angebot. Als sie das Essen ablehnten, war die Flugbegleiterin bereits ein wenig skeptisch. Als dann aber in der gesamten Flugzeit auch noch jedes Angebot von Wasser oder Tee barsch zurückgewiesen wurde. Weil die Männer zudem den gesamten Flug still saßen und keiner von ihnen aufstehen wollte, hatte sie genug. Und informierte den Kapitän.
Als der Flieger dann am Flughafen Delhi landete, wurden die Männer bereits erwartet. Der Kapitän hatte den Zoll auf das verdächtige Verhalten hingewiesen. Trotz der späten Uhrzeit – es war bereits 1:30 am Morgen –, finden Beamte die Passagiere ab. Obwohl weder ein Scan des Gepäcks noch ein Metalldetektor Hinweise auf etwas Ungewöhnliches gab, entschieden sie sich, die Passagiere zu verhören. In der Verhörzelle brachen die drei dann doch das Schweigen: Sie hatten Gold geschmuggelt.
Die Transport-Methode erklärte dann auch das verdächtige Verhalten: Die Goldklumpen waren im Darm versteckt – und die Männer hatten panische Angst, durch Essen oder Trinken aufs Klo zu müssen. Das mussten sie beim Zoll dann nachholen. Das Ergebnis: Acht Goldklumpen, mit einem Gesamtgewicht von 439 Gramm. Das entspricht hierzulande einem Wert von etwa 40.000 Euro.
In Indien dürfte es aber noch mehr ein bringen. Denn die Männer sind nicht die einzigen, die das Edelmetall ins Land zu bringen versuchen: Goldschmuggel hat in Indien Hochkonjunktur. Der Grund ist einfach: Mit fast 800 Tonnen Gold im Jahr hat Indien den zweithöchsten Verbrauch der Welt, produziert dabei nur einen Bruchteil des Bedarfs selbst, nämlich etwa eine Tonne im Jahr. Weil die Einfuhr von Gold aber das Handelsdefizit steigen lässt, versucht Indien die Einfuhr mit Zöllen einzugrenzen – und macht so Schmuggel noch attraktiver.
Für die Schmuggler ist das ein einträgliches Geschäft. Sie können das Gold zu regulären Marktpreisen kaufen und in Indien mit deutlichem Profit wieder verkaufen. Wie viel geschmuggelt wird, zeigen die Zoll-Statistiken: Bis zu vier Tonnen Gold werden jedes Jahr vom Zoll beschlagnahmt.
Quellen: News 18, Reuters, Times of India
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