Wer wird nach der Wahl im Februar Bundeskanzler? CDU-Chef Merz hat gute Chancen – doch eine neue Umfrage gibt besonders OIaf Scholz Grund zur Hoffnung. Zweieinhalb Monate vor der Bundestagswahl hat die SPD von Kanzler Olaf Scholz in der Wählergunst leicht zugelegt. Die Sozialdemokraten kommen im neuen ARD-Deutschlandtrend auf 16 Prozent, wenn am Sonntag gewählt würde. Das sind zwei Punkte mehr als Mitte November. Die Union bleibt demnach mit 32 Prozent (minus 1 Punkt) stärkste Kraft. Die AfD landet laut Deutschlandtrend bei 18 Prozent (-1). Die Grünen bleiben unverändert bei 14 Prozent. Die FDP läge mit 4 Prozent weiter unterhalb der Fünfprozenthürde, ebenso die Linke mit 3 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreicht in der Umfrage 5 Prozent (-1). Auf alle anderen Parteien entfallen 8 Prozent. Der Abstand zwischen Union und SPD hat sich auch in einer YouGov-Umfrage verringert. 30 Prozent der Wahlberechtigten gaben bei einer repräsentativen Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts an, die Union wählen zu wollen, wenn die Bundestagswahl am kommenden Sonntag wäre. Das sind drei Prozentpunkte weniger als noch im November. Die SPD verbesserte sich in dieser Umfrage um drei Prozentpunkte auf 18 Prozent. Das ist ihr bester Wert seit Juli 2023. Plus bei Zufriedenheitswerten für Scholz 30 Prozent der Befragten äußern sich in der Deutschlandtrend-Umfrage zufrieden mit der Arbeit von CDU-Chef Friedrich Merz – das sind vier Punkte weniger als noch Mitte November. Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck bleibt bei 29 Prozent. Ein Plus von drei Punkten verbucht der Umfrage zufolge dagegen Olaf Scholz: Er liegt nun bei 23 Prozent. Rund 21 Prozent (-3) sind zufrieden mit der Arbeit von Alice Weidel von der AfD. Zu Christian Lindner von der FDP äußern sich 20 Prozent positiv (-1) – ebenso wie zu Sahra Wagenknecht vom BSW (-4). Der für den 23. Februar geplante Wahlgang findet in einem gänzlich anderen Themenumfeld statt als die letzte Bundestagswahl: Gefragt nach den wichtigsten politischen Problemen, die die Politik angehen sollte, nennen 45 Prozent der Befragten die Lage der Wirtschaft (+38 Punkte im Vergleich zum September 2021). Darauf folgt das Themenfeld Flüchtlings- und Asylpolitik (23 Prozent; +1), an dritter Stelle werden bewaffnete Konflikte, Frieden, Außenpolitik genannt (18 Prozent, wurde 2021 nicht genannt), danach folgen Umweltschutz/Klimawandel (12 Prozent, -21) und soziale Ungerechtigkeit, Armut, Bürgergeld (11 Prozent, -5). Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.