Es ist soweit, das erste Krefelder Stadtderby der Saison steht an. Letztes Wochenende haben wir unser zweites Heimspiel in diesem Jahr bestritten, und wie schon das erste, endete auch dieses für unsere Jungs leider nicht allzu erfreulich. Anders als bei unserem ersten Heimspiel gegen Cannstatt, bei dem unsere Defensive stark war, uns jedoch der entscheidende Einsatz in der Offensive fehlte, war es im zweiten Heimspiel genau umgekehrt. Unsere Offensive war sehr gut, aber es fehlte an Zusammenhalt und Teamarbeit in der Defensive. Das führte zu einer 14:16-Niederlage gegen das Team aus Esslingen.
Diesen Samstag, am 24. November um 18:00 Uhr, bestreiten unsere Jungs ihr drittes Heimspiel, und wir hoffen, dass dieses dritte Mal ein glückliches Ende für uns bereithält. Anders als die ersten beiden Heimspiele, die Ligaspiele waren, handelt es sich diesmal um ein Spiel im Deutschen Pokal. Was wir in dieser Saison in der A- und B-Bundesliga beobachten konnten, ist, dass die Teams, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, sehr ausgeglichen sind. Und genau das macht diese Saison in beiden Bundesligen so überraschend spannend und wird auch die diesjährigen Pokalspiele viel interessanter machen als in den letzten Jahren.
Gegen unsere Nachbarn aus Uerdingen wird das Team der SVK versuchen, sich für das Viertelfinale des Deutschen Pokals zu qualifizieren. Ein Einzug ins Viertelfinale bedeutet für die SVK, nur noch einen Sieg davon entfernt zu sein, zum zweiten Mal in Folge im Final Four des Pokals zu stehen.
In dieser neuen und modernen Welt des Sports, die von Daten und Analysen geprägt ist, sind Pokalspiele und Pokalwettbewerbe einer der letzten Orte, an denen der wahre Sportsgeist noch lebendig ist. Die emotionalen Achterbahnfahrten, die ein Pokalspiel mit sich bringen kann, sind vergleichbar mit einem Oscar-prämierten Drama oder einem Grammy-gekrönten Song. Der einzige Unterschied ist, dass Sie keinen Eintritt zahlen müssen, um die SVK im Achtelfinale des Deutschen Pokals gegen ihre Nachbarn aus Uerdingen spielen zu sehen. Samstag. 23.11. 18:00 im Badezentrum Bockum.
Als kleine Einleitung zu unserem zweiten Heimspiel führen wir ein weiteres Interview mit zwei unserer diesjährigen Neuzugänge: Gabriel Dostlebe und Tomo Bujas.
SVK: Hallo Jungs und danke, dass ihr dieses Interview mit uns führt. Gabriel, du hast insgesamt 8 Jahre für den ASCD und DSV 98 gespielt und lebst seit über 2 Jahren in Duisburg, und du, Tomo, hast letztes Jahr überhaupt nicht gespielt und zuvor zwei Saisons für PSV Eindhoven. Wie war es für euch beide, seitdem ihr zu SVK gewechselt seid, und warum habt ihr euch entschieden, eure Umgebung zu ändern und für SVK zu spielen?
Gabriel: Der Wechsel zu SVK war für mich der richtige Schritt. Ich wollte neue Erfahrungen und frische Impulse sammeln. Der Verein bietet ein Umfeld, in dem ich mich sportlich und persönlich weiterentwickeln kann. Die Trainingsbedingungen in Kooperation mit der Factory Crefeld sind professionell und die Mannschaft hat mich herzlich aufgenommen. Mit einigen Jungs habe ich bereits zusammen gespielt. Ich gehöre mit 26 Jahren zu den Ältesten. Das ist für mich eine neue Rolle, die ich wirklich schätze und ich fühle mich äußerst wohl hier.
Tomo: Ich habe zum ersten Mal überlegt, zum SVK zu wechseln, als mich der Cheftrainer Dušan Dragić letzten Juli anrief und mich nach meinen Plänen für die nächste Saison fragte. Ich erzählte ihm, dass ich die letzte Saison pausiert hatte, aber interessiert sei. Zuerst musste ich mit meiner Frau sprechen und sehen, wie sie reagieren würde. Sie war natürlich unterstützend, und hier bin ich.
Der Einstieg bei SVK war sowohl auf den Trainings als auch auf der persönlichen Seite sehr einfach. Ich verstehe mich sehr gut mit allen Jungs, sowohl im Wasser als auch außerhalb. Der größte Unterschied zwischen den SVK und den anderen Vereinen, für die ich in den letzten 10 Jahren gespielt habe, seit ich meine Heimatstadt verlassen habe, ist, dass wir bei SVK viel mehr Krafttraining machen. Ich muss sagen, dass dieser Teil sehr herausfordernd war, aber ich habe es als persönliche Herausforderung gesehen und versucht, mich mehr anzutreiben als in den letzten 10 Jahren.
SVK: Letztes Jahr ist unser Team aus der deutschen A-Bundesliga abgestiegen, und wir planen, wieder in die höchste Liga des deutschen Wasserballs zurückzukehren. Wie steht ihr beide dazu und was sind eure Erwartungen für SVK in diesem Jahr? Was sind eure persönlichen Antriebsmomente und was motiviert euch, für SVK zu spielen?
Gabriel: Ich halte die Ambition aufzusteigen für realistisch und stehe vollkommen dahinter. Der Verein hat bereits vor Saisonbeginn transparent seine Erwartungshaltung kommuniziert. Was mich motiviert, ist dieses Ziel gemeinsam mit einer jungen, hungrigen Truppe zu verfolgen.
Tomo: Persönlich war es für mich nicht so erfreulich, ein Jahr Pause vom Wasserball zu machen. Ich habe es genossen, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen, und ich habe die zusätzliche Freizeit genutzt, aber ich muss gestehen, dass ich neben meiner Familie nichts gefunden habe, das mich so erfüllt hat wie Wasserball. Ich habe sogar aufgehört, in mein örtliches Fitnessstudio zu gehen, weil es zu schwer war, ohne ein konkretes Ziel zu trainieren, wie ich es beim Wasserball immer hatte.
Jetzt, wo ich wieder spiele, finde ich viel Motivation in der Dankbarkeit, einfach wieder Wasserball spielen zu können. Mit einer großartigen Gruppe von Jungs Wasserball zu spielen und nicht sein Bestes zu geben, ist ein respektloses und undankbares Verhalten gegenüber sich selbst. Wenn der Trainer, das Team und der Verein in die A-Bundesliga aufsteigen wollen, dann bin ich voll dafür.
SVK: Im Vergleich zu euren bisherigen Erfahrungen, wie ist es für euch beide, unter unserem Trainer der letzten vier Jahre, Dušan Dragić, zu trainieren?
Gabriel: Jeder Trainer verfolgt seine individuelle Philosophie, sodass es schwierig ist zu vergleichen. Dušan lebt den Wasserballsport und möchte das bestmögliche aus seiner Mannschaft rausholen. Die Trainingseinheiten sind intensiv und wir werden Woche für Woche mit Bedacht auf unsere Gegner vorbereitet. Ich halte viel von ihm, ebenso wie von unserem Co-Trainer Sven Rößing. Was die beiden parallel zu ihrem Vollzeitjob und ihrer Familie für uns aufbringen, ist zweifelsohne keine Selbstverständlichkeit.
Tomo: Für mich ist es ein bisschen wie ein Flashback. Seitdem ich meine Heimatstadt verlassen habe, hatte ich in meinen 10 Jahren des Spielens in Deutschland und den Niederlanden kurioserweise keinen einzigen Trainer aus den ex-jugoslawischen Ländern. Daher fühlt es sich für mich ein wenig wie eine Rückkehr zu meinen Wurzeln an. Trainer Dušan hat einen Standard, dem er uns gerecht werden lassen will, und das finde ich motivierend. Ich spiele gerne für einen Trainer und mit einem Team, das etwas erreichen und verwirklichen möchte.
SVK: An diesem Wochenende steht unser drittes Heimspiel und das zweite Pokalspiel der Saison gegen unsere Nachbarn aus Uerdingen an. Wie fühlt ihr euch mit Blick auf das Spiel selbst, und wie geht ihr damit um, dass ihr die ersten beiden Heimspiele verloren habt und dies die dritte Heimniederlage in Folge sein könnte? Was erwartet ihr von diesem Spiel und könnt ihr versuchen, unsere Leser zu motivieren, zu kommen und sich das Spiel anzusehen? Vielen Dank für eure Zeit Jungs, und viel Erfolg!
Gabriel: Wir sind Sportler, natürlich möchten wir jedes Spiel gewinnen. Dementsprechend sind Niederlagen immer schmerzhaft. Was zählt ist, die Fehler als Team aufzuarbeiten, zu korrigieren und nach vorne zu schauen. Im Pokalderby benötigen wir von Beginn an vollsten Fokus sowie eine geschlossene Mannschaftsleistung. Jede Unterstützung am Beckenrand hilft uns, um gemeinsam in die nächste Runde einzuziehen.
Tomo: Es ist, wie es ist. Wir dürfen keine Angst davor haben, ein Spiel zu verlieren. Unser Hauptziel in diesem Jahr sind die Playoffs, und wir sollten uns von ein paar schlechten Ergebnissen nicht so beeinflussen lassen, dass wir dieses Ziel aus den Augen verlieren. Wie du schon gesagt hast, haben Pokalspiele immer noch einen gewissen Reiz, und ich würde gerne sehen, dass wir so weit wie möglich kommen.
Das Wichtigste für ein junges Team wie unseres ist, aus jedem Spiel etwas zu lernen. Wenn wir gewinnen, bedeutet das nicht, dass alles perfekt war. Und wenn wir ein Spiel verlieren, bedeutet das nicht, dass alles schlecht war. Wir müssen lernen, aus jedem Spiel etwas mitzunehmen und, wie ich schon sagte, den Fokus auf unser Hauptziel nicht zu verlieren.