13 völlig unterschiedliche Bikes stellen wir euch im ersten Übersichts-Artikel der Craft Bike Days vor: Vom 2025er Sour Crumble Stahl-Hardtail über einen neuen Reichmann-Prototyp mit Carbon-Rohren bis hin zum spektakulär gefrästen Frace-Bike gibt es in diesem Artikel enorm viel zu sehen – viel Spaß bei unseren ersten MTB-Highlights.
Björn von Dead Rabbit hat ein sehr spezielles Bike dabei: Statt eines komplett blaubemalten Alu-Fullies im vergangenen Jahr gab es in diesem Jahr ein Konzeptbike – aus Kohlefaser. Und auch wenn das Bike praktisch nach Serienproduktion aussieht, konstruiert und erstellt sie Björn in der heimischen Garagen-Werkstatt – Wahnsinn!
Das Bike hat hinten 210 mm Federweg im Alu-Hinterbau, bei dem auch einige Teile neu sind – denn Björn hat sich mittlerweile selbst eine CNC-Fräse gekauft und arbeitet damit. Wie sich das Bike fährt, weiß Björm gerade noch nicht genau: Das Einzelstück wurde erst kurz vor der Show fertig. Als Ausblick soll es einen zweiten DH-Rahmen nach anderem Konzept geben. Im Anschluss soll entschieden werden, welches Projekt weiterverfolgt werden soll. Kaufen oder bestellen kann man Dead Rabbit Bikes leider (noch) nicht.
Ein „Adventure Hardtail“ ist das Macro von Mason – dazu passt, dass das Bike über sämtliche Anbaupunkte am Rahmen verfügt, die der geneigte Bikepacker von heute so benötigt. Vor knapp 2 Wochen wurde das Rad vorgestellt und soll ab Januar 2025 verfügbar sein. Das Komplettbike startet bei 3.000 Pfund.
Simon von Actofive kennt ihr schon – er hat das I-Train Mk II mitgebracht. Das gefräste und geklebte Schmuckstück hat mehr Federweg spendiert bekommen, ist slacker geworden und kommt optisch etwas näher ans P-Train heran. Es verfügt über 150/140 mm Federweg und hat als Neuheit nun ein CNC-gefräste Kettenstrebe – diese kam vorher noch nicht von Actofive. Somit kommen nun wirklich alle Rahmenteile aus eigener Produktion. Erhältlich ist das Bike seit Oktober in neun verschiedenen Farben – die Lieferzeit beträgt momentan rund 4 Monate.
Alutech präsentiert das neue ePelmo: Basierend auf dem nicht-elektrischen Pelmo Trail-Bike ist dieses neue Light-Support-E-MTB die passende Erweiterung des Portfolios. Erstmalig in der Geschichte von Alutech kommt hier ein Motorsystem von Bosch zum Einsatz, genauer, der Bosch SX, mit knapp 2 Kilo Gewicht, 55 Nm maximalem Drehmoment und bis zu 600 Watt Leistung. Alutech ging es bei der Entwicklung neben besten Traileigenschaften und Flexibilität in der Nutzung auch ums Gewicht. Im leichtesten Aufbau soll das ePelmo auf superschlanke 17,9 kg kommen, mit Aluminiumrahmen – ein klares Statement in der Kategorie der Light-E-MTB. Mehr dazu hier: Alutech ePelmo
Jonas Huettel ist euer Foren-Gewinner: Mit Huettel Cycles hatte er gleich zwei Räder im Gepäck. Während er im Video sein aus dem Forum bekanntes Bike vorstellt, hatte er für die offiziellen Craft Bike Days das Hüttel 3.0 Hardtail am Start, das – der Name sagt es – sein drittes Bike ist und für den Trail-Bereich gedacht ist.
Ruben von Raaw ist schon zum dritten Mal bei den Craft Bike Days dabei und hat in diesem Jahr das Jibb mitgebracht – und zwar als Vorserien-Rahmen in der Longtravel-Variante mit 160 mm vorne und 140 mm Federweg am Heck. Laut eigener Aussage sowohl für Hometrails als auch für Bikeparks ideal.
Auch Kavenz ist wieder dabei: Die Marke aus dem Münsterland wird wieder von Gründer Giacomo vertreten und mit dem VHP16 hat er einerseits ein schon bekanntes Bike dabei, andererseits gibt es einige neue Features am Bike. Die zweite Generation des Bikes verfügt nun über eine Pinion-Schaltung mit Smartshift-Integration. Dabei wird der Akku im Unterrohr fixiert. Ebenfalls neu ist ein aktualisierter Kettenspanner, der sich in der finalen Entwicklungsphase befindet. Die Auslieferung des Bikes beginnt im Dezember.
War Veloheld sonst eher im Gravel- und Rennrad-Bereich auf den Craft Bike Days vertreten, haben die Dresdner in diesem Jahr ein Mountainbike mitgebracht. Als Einsatzzweck lässt sich „Abenteuer-MTB“ wohl am besten nennen – Hometrails, Reisen, Spaß. Laut eigener Aussage fragen viele Veloheld-Kunden nach dem Pinion Smartshift-System – und so ist auch beim Veloheld MTB eine dieser Schaltungen verbaut. Die Starrgabel besteht aus Carbon und reduziert so das Gewicht des Bikes noch einmal. Da das Bike noch nicht offiziell vorgestellt wird, gibt es sonst nicht allzu viele Informationen – im Frühjahr 2025 soll das Bike als Komplettrad für ungefähr 5.000 € auf den Markt kommen.
Über das Enduro-Modell von Frace Bike hatten wir schon einmal berichtet – nun gibt es einen Downhill-Prototyp, der von Racer Simon Maurer vorgestellt wird, der das Bike auch schon auf World Cup-Niveau fährt. Das Besondere am Bike ist, dass es vollständig aus einem Aluminiumblock gefräst wird – die Konstruktion aus einzeln ausgefrästen Taschen soll laut Frace und Simon insbesondere die kleinen Vibrationen, die beim Abfahren der harten DH-Strecken entstehen, erfolgreich minimieren. Geplant ist, dass das Bike ab 2025 in unterschiedlichen Rahmengrößen erwerben kann – aktuell gibt es nur Prototypen.
Die Daten des neuen Senduro sind ähnlich wie zum Modell aus dem letzten Jahr – gleiche Geometrie, gleicher Federweg, gleiche Verstellmöglichkeiten. Aber dennoch ist alles anders, denn der Hauptrahmen ist etwas völlig anderes: Zusammen mit MEB Carbon besteht das ursprüngliche Aluminium-Bike jetzt aus einem Mix aus Kohlefaser-Rohren und Aluminium-Muffen. Das Bike ist noch sehr frisch – der Prototyp wurde am Tag vor den Craft Bike Days fertig.
Auch eigene Komponenten fanden ihren Weg ans Bike: Es gibt einen Prototypen-Vorbau aus eigener Produktion und auch die Bremshebel, die für die Formula Cura als Nachrüst-Option gedacht sind, wurden von Reichmann Engineering selbst entwickelt – sie sind etwas länger und näher am Lenker als der originale Bremshebel. Auch der Steuersatz kommt von Reichmann: Mit diesem lässt sich der Offset der Gabel um 4 mm verstellen. Wer sich für das Bike interessiert, soll es in Zukunft parallel zum aktuellen Senduro ebenfalls käuflich erwerben können.
Stefan von Scar Cycles hat ein Enduro-Bike mit Coil-Dämpfer mitgebracht: Pedaliereffizienz und viel Popp standen für dieses Modell im Lastenheft, was die Fahreigenschaften angeht. Zwischen 155 und 178 mm Federweg stehen zur Verfügung, sodass von grobem Trail-Bike bis zum Doppelbrücken-Downhiller alles möglich ist – je nach Rohrsatz, denn bei Scar Cycles wird jeder Rahmen auf Maß gebaut. Der Prototyp ist, wie im letzten Jahr, nicht lackiert, sondern nur geölt – wir mögen diese Proto-Patina sehr!
Dazu gibt es Edelstahl-Dropouts, eine 612 Parts-Bremse, PiRope-Speichen und als besonderes Schmuckstück die neue Vivo-Schaltung, die wir in Kürze auch testen werden. Wann genau das Bike bestellt werden kann, ist noch offen. Einfarbig gepulviert soll der Preispunkt bei rund 4.600 € liegen.
Auch Crossworx ist keine unbekannte Marke auf den Craft Bike Days – in diesem Jahr bringen die Thüringer das in diesem Sommer vorgestellte Light E-MTB Trip mit. Der austauschbare Akku des Bosch SX-Motors verfügt über 400 Wh, das Bike wird als Mullet oder 29″ angeboten mit jeweils 140 mm Federweg vorne und hinten – wahlweise auch 150 mm vorne.
Besonderheit bei diesem Bike ist die Intend-Doppelbrücke – standardmäßig kommt hier eine reguläre Singlecrown-Gabel zum Einsatz. Der Einstiegspreis liegt bei 6.499 € für das Komplettbike mit Marzocchi-Fahrwerk, alternativ lässt sich im Konfigurator aber sehr viel anpassen.
Das Sour Crumble ist fast schon ein Klassiker: In diesem Jahr hat Christoph von Sour Bikes das 2025er Modell auf den Craft Bike Days vorgestellt. Seit 2019 gibt es das Crumble schon und in diesem Jahr gab es die erste richtig große Überarbeitung. Als Trail-AM-Hardtail soll es alles rund um die Hometrails unsicher machen können und statt der hier verbauten 130 mm Federgabel kann man, wenn man das puristische Feeling lieber mag oder hauptsächlich auf Bikepacking-Touren geht, auch eine auf 120 mm Federweg korrigierte Starrgabel verbauen.
Das Bike verfügt über einen 64.5°-Lenkwinkel bei 140 mm-Federgabel, bei einem L/XL-Rahmen kommt man auf 475 mm Reach und 435 mm Kettenstreben. Das Bike lässt sich, wenn man mag, praktisch ziemlich genau so konfigurieren wie hier zu sehen. Die Lieferzeit beträgt aktuell rund 50 Tage, wenn man es bestellen will. Preislich liegt man beim Rahmen bei 1.099 € – Sonderfarben sind mit Aufpreis ebenfalls möglich.
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