Wie nervös die SPD nach dem Ampel-Aus ist, zeigt ein Vorfall im Bundestag. Dort konnte offenbar ein Abgeordneter seinen Frust nicht mehr zurückhalten. Nach dem Aus für die Ampelkoalition liegen bei einigen Abgeordneten wohl die Nerven blank. Für Gesetzesvorhaben hat Kanzler Olaf Scholz keine Mehrheit mehr, deswegen sucht er das Gespräch mit der Union. Doch dort stößt er auf Zurückhaltung. Wie sehr das die Mitglieder der SPD-Fraktion offenbar beschäftigt, wurde jetzt an einem Zwischenfall deutlich. Die CDU-Abgeordnete Serap Güler berichtete von einem Vorfall am Donnerstag im Bundestag. "Gerade im Foyer des Reichstags schrie – ja, schrie(!) – mich ein Kollege der SPD-Fraktion regelrecht an, wir müssten jetzt staatspolitische Verantwortung tragen & dürften keine 'Frontalopposition' machen. Leute, wenn eure Nerven blank liegen, ist das menschlich nachvollziehbar, …aber zu meinen, ihr könnt uns unter Druck setzen, funktioniert nicht", schrieb sie auf der Plattform X. Sie fügte hinzu, dass dies weder bei ihr noch beim Rest der Union wirke. "Ihr habt den Karren gegen die Wand gefahren", richtet sie sich an die SPD . "Ihr könnt das jetzt schnell mit Würde beenden oder in die Länge ziehen und dem Land weiter schaden." Gegenüber der "Bild" verriet Güler noch Details. So habe es sich um einen Abgeordneten aus Nordrhein-Westfalen gehandelt, wo auch die CDU-Politikerin herkommt. Sie habe nur "Ihr macht Sachen..." gesagt, dann sei es aus dem Mann herausgebrochen. Einen Namen nannte sie nicht. Güler fügte hinzu: "Ich verstehe, dass die alle nervös sind, aber ehrlich: Dann sollen sie ihren Kanzler anschreien." Die beiden hatten sich wohl getroffen, als sie ihre Jacken abholten. Der Sozialdemokrat habe auch nach dem Wortwechsel noch weiter geschrien.
