Die DFB-Elf zeigt sich trotz einiger Ausfälle gegen Bosnien in guter Form. Mit einem Sieg in der Hinterhand wartet nun der nächste Gegner Niederlande. Die deutsche Nationalmannschaft ist weiter auf dem besten Wege, ihre Nations-League-Gruppe zu gewinnen. Am Freitagabend gab es einen 2:1-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina. Deutschland bleibt damit Tabellenführer der Gruppe drei vor den Niederlanden, die am kommenden Montag in München der nächste Gegner sind. Dabei dominierte gegen Bosnien vor allem einer: Deniz Undav. Der Stuttgarter erzielte nicht nur einen Doppelpack (29./36.), sondern – wie Neuling Tim Kleindienst (34.) und Serge Gnabry (68.) auch – ein Abseitstor (59.). Für Bosnien traf der ehemalige Bundesliga-Star Edin Džeko (70.). Doppelpacker Undav nach dem Spiel bei RTL: "Tore machen ist immer sehr schön, aber für die Nationalmannschaft doppelt getroffen zu haben und den Sieg eingefahren zu haben, ist umso schöner." So lief das Spiel Bundestrainer Julian Nagelsmann musste neben dem lange fehlenden Stammtorwart Marc-André ter Stegen auf sechs weitere Profis verzichten, darunter auch die Offensivstars Jamal Musiala, Kai Havertz und Niclas Füllkrug . Der Stuttgarter Torhüter Alexander Nübel und Gladbachs Stürmer Kleindienst kamen so zu ihrem Länderspieldebüt gleich in der Startelf, in der zweiten Halbzeit durfte auch der Mainzer Jonathan Burkardt erstmals ran. "Ich habe keine Sorge, dass wir schlecht spielen", hatte sich Nagelsmann trotz der vielen Ausfälle zuversichtlich gezeigt. Eine Umstellung für das DFB-Team war neben den fünf Veränderungen in der Startelf auch das kleine, altehrwürdige Stadion, das Amateurfußball-Charme hatte. Nach einem etwas mühevollen Start hatte das deutsche Team das Spiel aber schnell im Griff. Dominant, abgeklärt und konsequent vor dem Tor sorgten Joshua Kimmich und Co. zunächst für klare Verhältnisse. Die DNA der Mannschaft hatte sich trotz des Fehlens der Offensivkräfte Musiala, Havertz und Füllkrug nicht verändert. Erst in der Schlussphase geriet die DFB-Auswahl nach dem Gegentor ein wenig in Bedrängnis. Defensiv ließ der EM-Viertelfinalist kaum etwas zu. Torhüter Nübel bekam bei seiner DFB-Premiere nicht allzu viel zu tun. Beim Lattenschuss seines Stuttgarter Teamkollegen Ermedin Demirović wäre der 28-Jährige, der einen sicheren Eindruck hinterließ, aber machtlos gewesen. Auch beim Kopfballtor von Džeko aus kurzer Entfernung war ihm kaum ein Vorwurf zu machen. Das Geschehen spielte sich weitgehend auf der Gegenseite ab. Nachdem Pascal Groß Mitte der ersten Halbzeit einen ersten Warnschuss auf das Tor von Pauli-Keeper Nikola Vasilj abgegeben hatte (25.), war es kurz darauf passiert. Nach einem Traumpass von Robert Andrich auf seinen Leverkusener Kollegen Florian Wirtz legte der Edeltechniker mustergültig für Undav auf, der seine Torjägerqualitäten bewies. Vergebene Chancen rächen sich Nur wenige Zentimeter fehlten anschließend Kleindienst zu seinem ersten Tor beim Länderspiel-Debüt. Der Gladbacher stand bei seinem vermeintlichen Tor knapp im Abseits. Kleindienst fügte sich gut ins deutsche Team ein, wurde gerade bei hohen Bällen gesucht. Für die Tore war aber Undav zuständig. Nach Vorlage von Maximilian Mittelstädt war der Stuttgarter, der zuletzt beim 2:2 in den Niederlanden erstmals getroffen hatte, erneut zur Stelle. Entspannt nahm Nagelsmann auf der Bank Platz. Undav war es auch, der nach der Pause im Mittelpunkt stand. Nach zwei weiteren Torchancen (51. und 54.) sorgte der Angreifer für die vermeintliche Vorentscheidung, doch vor seinem Tor stand erneut Kleindienst im Abseits (58.). Auch Rückkehrer Serge Gnabry wurde ein Tor wegen Abseitsstellung aberkannt (68.). Dazu setzte Wirtz den Ball an den Pfosten (60.). Die vergebenen Chancen sollten sich rächen. Denn plötzlich war das Team des früheren HSV-Torschützenkönigs Sergej Barbarez, der sein Heimdebüt auf der bosnischen Trainerbank gab, wieder da. Nach einer Ecke zeigte Altstar Džeko seine Klasse und sorgte dafür, dass es in Zenica noch einmal richtig laut wurde. Womöglich hatte Nagelsmann auch ein wenig zu früh das Spiel zu weiteren Experimenten genutzt, als er unter anderem Undav und Andrich vom Platz nahm. Der Mainzer Burkardt kam zu seinen ersten Länderspielminuten, dazu durfte Robin Gosens nach vielen Monaten DFB-Pause wieder ran. Die ganz große Gefahr ging von den Gastgebern aber nicht mehr aus.