Gegen Viktoria Köln steht RW Essen an diesem Samstag wieder unter Druck. Trainer Christoph Dabrowski macht seiner Offensivabteilung eine deutliche Ansage. So richtig feiern konnte Christoph Dabrowski sein Jubiläum nicht. In 100 Pflichtspielen für Rot-Weiss Essen saß der 46-Jährige jetzt schon auf der Trainerbank, was vor ihm erst zwei anderen Trainern gelungen war. "Das macht mich stolz und ist eine Bestätigung." Er und sein Team seien aktuell jedoch in einem Mikro-Kosmos und fokussiert darauf, die Situation zu verbessern, zu stabilisieren und mehr Punkte zu sammeln, erklärte Dabrowski vor der Partie gegen Viktoria Köln an diesem Samstag (14 Uhr). Nach der vermeidbaren 0:1-Niederlage in Mannheim – ausgerechnet im Jubiläumsspiel – ist schon wieder reichlich Druck auf dem Kessel bei RWE. Mit nur acht Zählern aus acht Spielen liegt man bislang deutlich unter den Erwartungen und das eine Woche vor der Jahreshauptversammlung des Vereins. Ein Sieg gegen Viktoria Köln könnte da nicht nur das Punktekonto verbessern, sondern mit einem Sprung in der Tabelle auch für eine ruhigere Ausgangslage vor dem Treffen der Mitglieder sorgen. Um an der Hafenstraße wie zuletzt gegen die Zweitvertretung des BVB wieder drei Punkte einzufahren, will Dabrowski vor allem eine Steigerung in der Offensive sehen. "In Mannheim sah es vielleicht gefährlich aus in der ersten Halbzeit, aber wir haben nicht geradlinig und zielstrebig den Ball in die nächsten Ebenen bekommen, um Lücken aufzuspielen", stellte der Trainer fest. Für seine Kritik fand er deutliche Worte: "Wir waren zu pomadig im Spiel mit dem Ball und auch nicht vertikal genug." Auch Defensive wird am Samstag gefordert sein In der zweiten Halbzeit hatte das nach einigen Anpassungen zwar besser ausgesehen, ein Tor sollte aber trotz der Umstellung auf einen Zwei-Mann-Sturm mit Leonardo Vonic und Manuel Wintzheimer nicht gelingen. Aus Dabrowskis Sicht auch deshalb, weil es entweder an Flanken von der Außenbahn mangelte oder diese nicht gut geschlagen waren. "Es geht darum, dass die Zielbälle die Mitspieler auch treffen." Dies sei aber ein "Prozess, an dem wir ständig dran sind", so der Trainer. Gefordert wird am Samstag aber auch die Defensive der "Rot-Weißen" sein. Mit Viktoria Köln kommt eine Mannschaft an die Hafenstraße, die in der Regel gegen den Ball sehr aktiv ist und ein intensives Pressing spielt. "Wir sind vorbereitet auf ein Spiel, in dem der Gegner uns unter Druck setzen und spielerische Lösungen haben will", so Dabrowski. Viktoria mit nahezu perfektem Saisonstart Für sein Gegenüber auf der Trainerbank hatte der Essener Coach vor dem Duell nur lobende Worte parat. Olaf Janßen leiste in der Domstadt herausragende Arbeit: "Er bekommt es immer wieder hin, eine Mannschaft zu formen, auch in der Spielidee mit einem spielerischen Ansatz." Erst vor dieser Saison hatte die Viktoria wieder einen großen Umbruch verkraften müssen. Doch trotz des Kaderumbaus im XL-Stil gelang der Start in die neue Spielzeit nahezu perfekt. Mit 15 Zählern aus acht Partien stehen die Kölner deutlich besser da als RWE. Verzichten müssen die Essener auch gegen Viktoria Köln weiter auf ein Quintett an Spielern. Neben den Langzeitverletzten Ekin Celebi und Moussa Doumbouya werden auch Kelsey Owusu, Thomas Eisfeld und Robbie D’Haese weiterhin ausfallen. Vor allem der quirlige Owusu wird schmerzlich vermisst. "Sein Heilungsverlauf ist länger als geplant, aber jetzt gibt es Licht am Ende des Tunnels", machte Christoph Dabrowski Hoffnung. Ebenso wie D'Haese soll er zeitnah wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.