In der Frage der Unions-Kanzlerkandidatur hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine klare Präferenz für CDU-Chef Friedrich Merz geäußert. Bei einem Besuch in der kasachischen Hauptstadt Astana sagte Scholz am Dienstag: "Wie ich ja schon seit langer Zeit gesagt habe: Es ist mir recht, wenn Herr Merz der Kanzlerkandidat der Union ist." Damit spielte der Kanzler offenbar darauf an, dass Merz deutlich schlechtere Umfragewerte hat als sein innerparteilicher Rivale Markus Söder (CSU).
Merz und Söder haben für Dienstagmittag kurzfristig eine gemeinsame Pressekonferenz in Berlin angesetzt. Möglicherweise wird sich dabei die Kandidatenfrage zugunsten von Merz klären.
Der CDU-Chef hat in Umfragen bislang nicht von der Schwäche der "Ampel"-Regierung profitieren können. Zwar liegt seine Partei mit Abstand auf Platz eins, Merz selbst stößt aber auf wenig Zuspruch.
Im jüngsten ARD-"Deutschlandtrend" des Instituts Infratest dimap trauten 41 Prozent der Befragten Söder zu, ein guter Kanzlerkandidat für die Union zu sein. Merz kam hier nur auf 23 Prozent. Auch unter Unionsanhängern lag Söder vorne: 57 Prozent halten ihn für einen guten Kanzlerkandidaten, bei Merz waren es nur 49 Prozent.