Einmal im Jahr öffnen Kulturdenkmäler, die sonst nicht allgemein zugänglich sind. Die einst in Frankreich gestartete Aktion wirbt für Denkmalschutz - seit mehr als 30 Jahren auch in Deutschland.
Der bundesweite Tag des offenen Denkmals wird in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz eröffnet. Die Veranstaltung startet am Sonntag (11.00 Uhr) in der Domstadt Speyer. Architektur- und Geschichtsliebhaber werden jährlich am zweiten Sonntag im September in ganz Deutschland zu einer Reise in die Vergangenheit eingeladen. Historische Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, können dann erkundet werden. In Deutschland öffnen sich den Angaben zufolge die Türen von mehr als 5.000 Denkmälern.
Auch in Rheinland-Pfalz können Interessierte vielerorts hinter die Kulissen schauen. In Speyer öffnet etwa das sonst unzugängliche Altpörtel, einzig erhaltener Turm von einst 68 Mauer- und Tortürmen. In Ingelheim lockt das Fischerhaus von 1850. Die Villa Otrang in Fließem bei Bitburg ist eine der größten römischen Villenanlagen nördlich der Alpen.
Handwerkern über die Schulter schauen
Auch die Neuzeit lockt, etwa das ehemalige Lager für Atomsprengköpfe im früheren US-Depot Fischbach bei Dahn. In Ludwigshafen wird eine Führung durch den Valentin-Bauer-Bunker angeboten, ein fünfgeschossiger Hochbau aus dem Zweiten Weltkrieg. In der Dombauhütte Mainz besteht die Möglichkeit, Handwerkern über die Schulter zu schauen.
Zum zweiten Mal nach 2011 (damals Trier) entschied sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für eine Stadt in Rheinland-Pfalz. "Das vielschichtige Repertoire an Denkmalkultur in Speyer hat uns überzeugt", sagte DSD-Vorstand Steffen Skudelny. Der Tag des offenen Denkmals wurde 1984 erstmals in Frankreich und 1993 in Deutschland gefeiert.