Die deutsche U21 feiert in der EM-Qualifikation ihren sechsten Sieg im siebten Spiel. Gegen Israel zeigt Rückkehrer Karim Adeyemi, was er alles drauf hat. Der Wirbel um den Dortmunder ist abgehakt. Mit Doppeltorschütze und Rückkehrer Karim Adeyemi hat die deutsche U21-Nationalmannschaft ihren Marsch durch die EM-Qualifikation fortgesetzt. Nach mehr als fünf Monaten Pause feierte die weiter ungeschlagene Mannschaft von Nationaltrainer Antonio di Salvo beim 5:1 (3:0) gegen den punktlosen Tabellenletzten Israel ihren sechsten Sieg im siebten Spiel. Mit 19 Punkten hat Deutschland in Gruppe D schon vier Zähler Vorsprung vor dem Zweiten aus Polen und stürmt in Richtung Gruppensieg. Im ungarischen Györ erzielten Nicolò Tresoldi (5. Minute, 35.) und Adeyemi bei seinem starken Comeback (14., 61.) jeweils einen Doppelpack. Bei einem abgefälschten Schuss von Niv Yehoshuha (64.) war Torwart Jonas Urbig machtlos. Ansgar Knauff (90.+4) setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt. Reitz gibt den Taktgeber Am kommenden Dienstag (18.00 Uhr) tritt di Salvos Mannschaft in Tallinn gegen Estland an. Für die Endrunde 2025 in der Slowakei qualifizieren sich die neun Gruppensieger sowie die drei besten Gruppenzweiten. Die weiteren sechs Gruppenzweiten bestreiten Playoffs für die letzten drei Plätze. Di Salvos Mannschaft überrollte den Tabellenletzten förmlich in der ersten Hälfte. Nach einer Flanke von Rocco Reitz sorgte Tresoldi für den Traumstart der Deutschen, die die Israelis permanent unter Druck setzten. Adeyemi entwischte dann erneut nach einer Vorlage von Reitz seinem Gegenspieler und erzielte mit einem Lupfer über Schlussmann Niv Eliasi das frühe 2:0. Adeyemi lässt es krachen Die deutsche U21 ließ nicht nach. Nach einer sehenswerten Stafette verpasste Reitz (34.) zwar den dritten Treffer. Doch erneut Tresoldi holte das nach, als er nach einer Ecke richtig stand und im Torraum abstaubte. Adeyemi (37.) ließ es kurz danach krachen, als sein Schuss aus rund 18 Metern gegen die Latte donnerte. Viel war im Vorfeld von Adeyemi die Rede gewesen. Der Dortmunder hatte im November 2023 nach einer ausgebliebenen Nominierung durch Bundestrainer Julian Nagelsmann auf eigenen Wunsch bei der U21 abgesagt, um lieber in Dortmund zu trainieren. "Ich war mir meiner Entscheidung bewusst, es war eine persönliche Entscheidung", erläuterte Adeyemi, der von DFB-Präsident Bernd Neuendorf scharf kritisiert worden war. Nagelsmann als Ansporn Nach einem ausgiebigen Gespräch mit di Salvo waren alle Irritationen ausgeräumt. Und der viermalige A-Nationalspieler unterstrich seinen Einsatzwillen auf dem Rasen. "Karim macht es wirklich prima. Es sind noch junge Leute, die muss man in den Arm nehmen, aber auch mal am Öhrchen zupfen", sagte DFB-Sportgeschäftsführer Andreas Rettig bei "ran.de" in der Halbzeit und lobte eine "überzeugende Vorstellung" der U21. "Die Jungs wissen, dass auch Julian Nagelsmann zuschaut. Das sollte Ansporn genug sein." Nagelsmann dürfte gefallen haben, dass Adeyemi bei seiner Rückkehr auch nach hinten arbeitete. Zu verschmerzen war bei der U21, dass die Aggressivität aus der ersten Hälfte nach dem Seitenwechsel etwas nachließ.