China unterstützt die Beteiligung von mehr gleichgesinnten Partnern an der BRICS-Zusammenarbeit. Dies sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Mao Ning am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Sie kommentierte damit Medienberichte über die Pläne der Türkei, der BRICS-Gruppe beizutreten.
"China ist bereit, zusammen mit den anderen BRICS-Mitgliedsländern weiterhin den Geist der Offenheit, Inklusivität und für alle Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit zu fördern und die Beteiligung von mehr gleichgesinnten Partnern an der BRICS-Zusammenarbeit zu unterstützen."
Ning fügte hinzu, dass BRICS eine wichtige Plattform für die Zusammenarbeit zwischen Schwellen- und Entwicklungsländern sei.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf Quellen berichtet, dass die Türkei einen Antrag auf Beitritt zu BRICS gestellt habe.
Ankaras Bestreben, BRICS beizutreten, resultiert aus einer "angesammelten Enttäuschung" gegenüber dem Westen und der Europäischen Union (EU), berichtet das Magazin Newsweek unter Verweis auf einen ehemaligen türkischen Diplomaten. Das Blatt zitiert Sinan Ülgen, den Leiter des in Istanbul ansässigen Think-Tanks EDAM, mit den Worten:
"Es ist keine Strategie Ankaras, den Westen zu ersetzen, sondern eine Strategie, um die Beziehungen zu nicht-westlichen Mächten zu stärken, während die Hegemonie der USA abnimmt."
Laut Ülgen werde der Beitritt der Türkei zu BRICS keine Auswirkungen auf ihre Rolle in der NATO haben, da es bei BRICS keine Sicherheitskomponente gebe:
"Es handelt sich hauptsächlich um eine Wirtschaftsorganisation, daher wird dies wahrscheinlich ihre Beziehungen zur EU stärker beeinflussen als zu NATO."
BRICS könnte die Welt von der Hegemonie des Dollars befreien, und das westliche System hat keine Chance, sich einer Alternative zur US-Währung entgegenzustellen, sagte Hakan Topkurulu, stellvertretender Vorsitzender der Partei Vatan (dt.: "Heimat"), gegenüber der Zeitung Aydınlık.
Am 1. Januar hat Russland den BRICS-Vorsitz für das laufende Jahr übernommen. Das Jahr begann mit dem Beitritt neuer Mitglieder zur Gruppe. Neben Russland, Brasilien, Indien, China und Südafrika gehören nun auch Ägypten, Äthiopien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien der Staatengemeinschaft an. Russlands Außenminister Sergei Lawrow gab zuvor bekannt, dass nach dem Treffen der Außenminister der Gruppe beschlossen wurde, eine Pause bei der Aufnahme neuer Mitglieder einzulegen.
Ferner teilte Russlands stellvertretender Außenminister Sergei Rjabkow mit, dass derzeit in der BRICS-Gruppe Kriterien für eine neue Kategorie von Partnerländern entwickelt werden. Es wird erwartet, dass diese Kriterien zusammen mit einer Liste von Ländern, die dafür in Frage kommen, den BRICS-Vertretern auf dem Gipfel in Kasan im Oktober zur Genehmigung vorgelegt werden.
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