Der Bestand an Weißstörchen hat sich verbessert, ist jedoch weit entfernt von früheren Zeiten. Es gibt in dem Zusammenhang Kritik am grünen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.
Die Störche sind in Mecklenburg-Vorpommern dieses Jahr erfolgreicher bei der Aufzucht ihrer Jungen gewesen als 2023. Im Altkreis Ludwigslust etwa brüteten mit 104 Paaren zwar 3 weniger als im vergangenen Jahr. Sie zogen jedoch 187 Jungtiere erfolgreich auf und damit 26 mehr als 2023. Das sagte der "Storchenvater" der Region, Helmut Eggers, von der Landesarbeitsgemeinschaft Weißstorchschutz MV. Grund sei das gute Nahrungsangebot infolge der feuchteren Witterung gewesen.
Für das ganze Land liegen die Ergebnisse des Storchenjahres 2024 nach seinen Worten bislang nicht vor. Der NDR berichtete von mehr als 700 Paaren, die in diesem Jahr erfolgreich Junge in MV großzogen. Vor 20 Jahren gab es laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) allerdings noch über 1100 Brutpaare und 2400 Jungtiere.
Kritik an Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir
Dass es wieder so viele werden, glaubt Eggers nicht. Der Landschaft fehlten Wiesen, sagte er. Auf den großen Feldern fänden die Störche nicht genügend Nahrung. Ihre Hauptnahrung seien Mäuse, für die Jungen würden anfangs aber vor allem auch Regenwürmer und Insekten gebraucht. Frösche kämen kaum mehr vor.
In dem Zusammenhang kritisierte Eggers die Freigabe von Brachflächen für die landwirtschaftliche Produktion durch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Da falle der Storch hinten runter, sagte er. "Auf Mais- oder Getreidefeldern findet er keine Nahrung." Die EU schreibt Landwirten eigentlich vor, vier Prozent ihrer Agrarflächen jedes Jahr brach liegen zu lassen, im Interesse der Artenvielfalt. Diese Regelung wurde 2024 vom Bundeslandwirtschaftsminister wie auch schon 2023 ausgesetzt.
Signal vom Marmarameer
Die meisten Jungstörche haben sich bereits Anfang August auf den Weg in den Süden gemacht, die Altstörche seien jetzt im Aufbruch begriffen, sagte Eggers. Ein Storch mit einem Sender sei bereits am Marmarameer in der Nähe von Istanbul. "Er fliegt auf der Ostroute über den Libanon, Israel und Ägypten voraussichtlich bis in den Tschad oder Sudan."