Seit Januar 2015 arbeitet die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) daran, den Austausch von Waren und Dienstleistungen in der Region zu erleichtern. An diesem Integrationsprozess, der zu einem Binnenmarkt mit Zollunion in Eurasien führen soll, beteiligen sich momentan Armenien, Kasachstan, Kirgisistan, Russland und Weißrussland. Außerdem zählt die EAWU drei Beobachterstaaten: Moldawien, Usbekistan und Kuba. Mit Vietnam, Singapur, Serbien und dem Iran gibt es zudem Freihandelsabkommen.
Teheran ist offenbar an einer noch engeren Kooperation mit der Staatengruppe interessiert. Nach Angaben der Eurasischen Wirtschaftskommission, die eines der wichtigsten EAWU-Gremien ist, hat der Iran den Beobachterstatus beantragt. Der Antrag sei bereits im Hauptquartier der Kommission in Moskau geprüft worden. Die Beratungen hätten noch am 19. August per Videoschalte stattgefunden, geht aus der entsprechenden Mitteilung des Gremiums vom 21. August hervor.
"Die Teilnehmer der Beratungen hoben die konsequente Entwicklung der handelswirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den EAWU-Mitgliedern und der Islamischen Republik Iran hervor, wobei sie den Wunsch des Landes begrüßten, den Beobachterstatus bei der EAWU zu erhalten."
Allerdings teilte das Gremium mit, dass die endgültige Entscheidung von den Staatschefs der Mitgliedsstaaten bei einer Tagung des Höchsten Eurasischen Wirtschaftsrates angenommen werden müsse. Die jüngste Tagung hatte am 8. Mai 2024 stattgefunden.
Mehr zum Thema - Putin lobt "wichtiges Zentrum" der entstehenden multipolaren Welt