Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg stehen vor einer entscheidenden Phase. Erstmals seit langem besteht Hoffnung. Nun findet Israels Armee mehrere tote Geiseln im Gazastreifen. Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Ihre toten Körper seien in der Nacht zum Dienstag in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets gefunden worden, teilte das Militär mit. Die Familien der sechs Männer seien informiert worden. Medienberichten zufolge sind fünf der Männer zwischen 35 und 80 Jahre alt. Mehrere waren schon zuvor von der Armee für tot erklärt worden. Sie seien alle am Leben gewesen, als sie entführt wurden. Unter den nun gefundenen Leichen ist auch der bereits im Juli für tot erklärte Alexander Dancyg. Der polnisch-israelische Doppelstaatsbürger arbeitete in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem . Freigekommene Geiseln hatten berichtet, der Historiker habe ihnen in der Gefangenschaft Geschichtsunterricht erteilt. Die Hamas hat nun nach israelischer Zählung noch 109 Geiseln in ihrer Gewalt, viele von ihnen dürften nicht mehr am Leben sein. US-Außenminister Blinken will derzeit in Nahost ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Entführten erreichen. Erstmals seit langem besteht Hoffnung. Israel habe den jüngsten von den USA unterstützten Vorschlag über eine Waffenruhe akzeptiert, sagte Blinken am Montag auf einer Pressekonferenz. Nun sei es an der Hamas, dem Vorschlag zuzustimmen. Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres 253 Menschen aus Israel in das Küstengebiet. Ein Teil von ihnen kam durch einen Gefangenenaustausch frei, vereinzelt konnten Geiseln von der israelischen Armee befreit werden - auch unter hohen Kosten für die palästinensische Zivilbevölkerung bei diesen Militäreinsätzen, für die Israel international in der Kritik steht.