Wettkampftag 1 – 05.08.2024
Jello Krahmer unterliegt 1:4 gegen den Chinesen Lingzhe Meng. In einer am Mattenrand unglücklichen Aktion geriet Jello in einen 0:3 Rückstand. Auch die darauffolgende Challange änderte an der Bewertung des Kampfrichtes nichts. So ging es in die Pause. In der zweiten Runde konnte Jello den Ringer aus China nochmal passiv stellen, entschied sich allerdings für den Standkampf und verzichtete auf die Bodenlage. „Ich habe mit ihm schon trainiert und auch da ging in der Bodenlage nichts“ so Jello Krahmer über die mit dem Bundestrainer Michael Carl besprochene Strategie. Leider verlor Meng sein Halbfinale, sodass Jello keine Möchlichkeit mehr hat ins Tuniergeschehen über die Hoffnungsrund einzugreifen.
Wettkampftag 2 – 06.08.2024
Zwei Vertreter des DRB gingen am heutigen Tag in der ausverkauften Champs-de-Mars Arena auf die Matte. Bei den Frauen in 50 kg Anastasia Blayvas und im griechisch-römischen Stil Lucas Lazogianis 97kg. Lucas bekam es im ersten Kampf direkt mit dem kubanischen Weltmeister von 2023 Gabriel Alejandro Rosillo Kindelan zu tun. In einem beherzten und hart umkämpften Kampf brachte Lucas den amtierenden Weltmeister an den Rand einer Niederlage. Nach einer ersten angeordneten Bodenlage und Punkteführung von 3:0 des Cubaners, stellte Lucas im zweiten Kampfabschnitt Rosillo passiv und konnte mit einer spektakulären Aktion mit 5:3 in Führung gehen. Leider konnte Rosillo kurz vor Schluss mit einem Rumreiser und Dreher den Kampf nochmal rumreißen. Endstand 5:7. Mit einem Sieg hätte Lucas am heutigen Tag für eine Sensation gesorgt. Nach einem Sieg von Rosillo gegen Savolainen (FIN) im Viertelfinale hoffte man nun im deutschen Lager auf den Finaleinzug von Rosillo gegen Artur Aleksanyan (ARM). Doch Aleksanyan zog mit 5:3 selbst ins Finale und blockierte somit für Lucas den Weg über die Hoffnungsrunde.
Ähnlich beherzt rang Anastasia Blayvas gegen die Europameisterin von 2023 und 2024 sowie mehrfache Medaillengewinnerin bei Olympischen Spielen Mariya Stadnik. Nach einem Punkterückstand von 0:4 nach der ersten Aktion von Stadnik, kämpfte Anastasia beherzt weiter und konnte mit einem Kopfhüftschwung zwei Zähler einfahren, wurde aber übertragen. Am Ende konnte die ambitionierte Anastasia eine Punktniederlage von 2:6 nicht verhindern. Da Standnik im Viertelfinale der Mongolin mit 4:4 unterlag, schied Anastasia leider aus dem Turnier. Dennoch, Respekt vor der Leistung der jungen Athletin aus Leipzig.
Am morgigen Tag steigt dann Annika Wendle in 53 kg als einzige Starterin für den DRB ins Turnier ein.
Wettkampftag 3 – 07.08.2024
Am heutigen Tag startete Annika Wendle als einzige Starterin für den DRB ins olympische Turnier. In der Gewichtsklasse bis 53 kg traf sie im ersten Kampf auf ihre Dauerkontrahentin Maria Prevolaraki aus Griechenland. „Bisher konnte Annika sie noch nie besiegen“, so Bundestrainer Patrick Loës. Dieses Mal sollte sich aber das Blatt wenden. In einem konzentrierten, sehr taktisch geprägten Kampf, ging zunächst Prevolaraki über die Aktivität mit 1:0 in Führung. Im zweiten Kampfabschnitt dann die Aktivität für Annika zum 1:1 Ausgleich sowie der Führung durch die letzte Wertung. Jetzt musste die Griechin „kommen“. Einen folgenden Angriff der Griechin konnte Annika gut abwehren und über das „Ablaufen“ eine Zweierwertung erzielen. Stand 3:1. Kurz vor Schluss setzte Prevolarakis nochmal alles auf eine Karte und konnte fast eine Zweierwertung kurz vor Schluss erzielen, wurde aber dann durch Annika ausgekontert. Stand 5:1. Die darauffolgende Challange der Griechen ergab nochmal eine Ergebniskorrektur zum 3:2. Dann der Schlussgong und somit der Sieg für Annika Wendle zum 3:2. Stark!
Im 1/4-Finale traf Annika dann auf die Türkin Zeynep Yetgil, gegen welche Annika beim Word-Qualifikationsturnier durch eine Kampfrichterentscheidung so unglücklich verlor. Hier sollte die Revanche gelingen. In der ersten Runde ging Yetgil über die Altivität mit 1:0 in Führung. Im zweiten Kampfabschnitt konnte die Türkin ihren Vorsprung durch einen Angriff mit zwei Takedowns auf 5:0 ausbauen. Auch ein erneuter Angriff von Yetgil schien zum Erfolg zu führen, wurde jedoch von Annika perfekt gekontert und mit einem sensationellen Schultersieg belohnt. Einfach nur Wahnsinn!!!
Im 1/2-Finale traf Annika dann auf die Weltranglistenerste aus Ecuador Lucia Yamileth Yepez Guzman. Guzmann startete mit hohem Tempo und konnte gleich zu Beginn durch einen Takedown mit 2:0 in Führung gehen. Wenig später ein zweiter Takedown sowie eine Verwarnungseins wegen blockieren der Handgelenke zum 5:0. Nach der Pause machte Guzman weiter Druck und konnte über weitere Zähler den Kampf vorzeitig für sich entscheiden. Schade.„Insgesamt aber eine starke Turnierleistung und natürlich den Fokus auf den morgigen Bronzekampf“ gelenkt, so Bundestrainer Patrick Loës.
Am morgigen 4. Wettkampftag steigt zudem Sandra Paruszewski in 57 kg ins Turniergeschehen ein.
Wettkampftag 4 – 08.08.2024
Am Vormittag des 4. Wettkampftages stieg Sandra Paruszewski ins olympische Turnier ein und traf gleich im ersten Kampf auf die Weltmeisterin von 2022 sowie zweifache Europameisterin von 2022 und 2023 Anastasia Nichita aus Moldawien.
Noch während einer angezeigten Aktivitätszeit in der ersten Runde gegen Sandra punktete Nichita mit einem verkehrten Kopfzug in der Bodenlage mit einer Zweierwertung ins Aus. Auch im Anschluss baute Nichita immer wieder Druck auf und punktete zwei Mal am Mattenrand. Stand 0:5. Jetzt musste Sandra riskieren und wurde bei Schleuderversuchen zwei Mal abgefangen. Da Nichita das Finale erreichte, kann Sandra am morgigen Tag über die Hoffnungsrunde nochmal ins Turnier einsteigen.
Am Abend rang Annika Wendle um Bronze gegen die starke Ringerin Hyo Gyong Choe aus Nordkorea. Gleich beim ersten Beinangriff von Choe schien sich Annika am Knie schwer verletzt zu haben. Sie versuchte dennoch weiter zu kämpfen, konnte aber gehandicapt die Beinangriffe der Nordkoreanerin kaum noch abwehren und musste sich 0:10 geschlagen geben. Am Ende ein guter 5. Platz bei diesen Olympischen Spielen mit zwei Siegleistungen, kann sich durchaus sehen lassen. Wir wünschen Annika gute Besserung!
Am morgigen Tag steigt Luisa Niemesch ins Turnier ein und trifft im ersten Kampf auf H. Lee aus Korea. Zudem ringt Sandra Paruszewski in der Hoffnungsrunde gegen Giulia Penalber aus Brasilien.
Wettkampftag 5 – 09.08.2024
Am fünften Wettkampftag startete Sandra Paruszewski in der Hoffnungsrunde gegen die Brasilianerin Giulia Benalber. Leider fand Sandra gegen ihre Gegnerin kein wirksames Mittel. Anders Benalber, die erst über die Aktivität einen Punkt sicherte und dann eine Innensichel mit vier Wertungspunkten erfolgreich ansetzte. Im weiteren Kampfverlauf nochmal eine weitere Aktivitätseins und ein Runterreißer zum 7:0 Endstand und das Aus für Sandra Paruszewski.
Im ersten Kampf für Luisa Niemesch der Gewichtsklasse bis 62 kg, traf sie auf die Koreanerin Hanbit Lee, die sie über einen Beinangriff und einer Aktivitätseins letztlich in einem sehr taktisch geprägten und kontrollierten Kampf mit 3:0 besiegte.
Im 1/4-Finale war dann gegen die stark auftretende Norwegerin Grace Bullen und einem Kampf der vorzeitig endete, für Luisa leider nichts zu holen.
Nun hoffte man auf den Finaleinzug von Grace Bullen im 1/2-Finalkampf gegen Sakura Motoki aus Japan. Bullen führte bereits im Kampf mit 7:2 Zählern, wagte nochmals einen Angriff und wurde von Motoki übernommen und geschultert. Somit hatte Luisa Niemesch keine Chance mehr ins Turnier einzusteigen und um eine Medaille zu ringen.
Am morgigen Tag startet mit Erik Thiele der letzte Athlet aus dem DRB-Team in das olympische Turnier. Er bekommt es im ersten Kampf mit Arturo Silot Torres aus Kuba zu tun.
Wettkampftag 6 – 10.08.2024
Am 6. Wettkampftag startete mit Erik Thiele der letzte Athlet aus dem DRB-Team in das olympische Turnier. In seinem ersten Kampf traf er auf den Kubaner Arturo Silot Torres. Von Anfang an ging der Kubaner ein hohes Tempo und es schien, dass er immer eine Hand mehr „dran hatte“. Nach der daraus folgenden ersten Aktivitätseins des Kubaners folgte eine Saitiev-Variante eines Vorbeireißers, welcher zum Takedown und damit zu zwei Zählern führte. Im weiteren Kampfverlauf gelang dem Kubaner noch ein Beinangriff mit einer weiteren Zweierwertung. Ein Beinangriff von Erik, um den Rückstand aufzuholen, wurde von Torres neutralisiert. Am Ende musste sich Erik mit 0:5 geschlagen geben. Leider erreichte der Kubaner in dieser starken Gruppe nicht das Finale. Somit konnte Erik leider nicht mehr ins Turnier über die Hoffnungsrunde eingreifen.
Damit blieb das DRB-Team bei diesen Olympischen Spielen in der Hauptstadt von Frankreich ohne Medaille. Dennoch konnten zum Teil sehr gute Einzelleistungen verbucht werden. Die beste Platzierung, mit zwei Siegleistungen, erkämpfte sich Annika Wendle mit dem 5. Platz. An dieser Stelle wünschen wir ihr nochmal gute Besserung.
Texte: Jannis Zamanduridis
