FDP-Parteichef Lindner tritt im Wahlkampf in Sachsen auf - und beklagt, der Blick vieler Westdeutscher auf Ostdeutschland sei "herablassend".
FDP-Chef Christian Lindner beklagt einen herablassenden Blick vieler Westdeutscher und Medien auf Ostdeutschland. Es gebe eine Haltung der Bevormundung von oben herab und die Meinung, den Menschen im Osten die Demokratie erklären zu müssen, sagte Lindner bei einem Wahlkampfauftritt in Chemnitz.
Dabei seien es die Menschen dort gewesen, die 1989 mit ihrem Wunsch nach Freiheit und Demokratie die Mauer umgeworfen hätten. "Ich glaube, dass viele Bürgerinnen und Bürger in Ostdeutschland einfach ein feineres Sensorium haben, wenn es um die Einschränkung von Freiheit und Meinungsfreiheit geht", sagte Lindner.
Lindner räumte ein, es gebe in Sachsen Rassismus und Ausländerhass. "Aber das ist doch nicht repräsentativ für diesen starken Freistaat", betonte er. Seit 2015 habe es in Deutschland bei der Einwanderung streckenweise einen Kontrollverlust gegeben, doch inzwischen sei eine Wende erreicht worden. Es müssten aber noch weitere Schritte folgen.
Am 1. September wird in Sachsen und in Thüringen ein neuer Landtag gewählt, am 22. September dann in Brandenburg. Aktuell ist die FDP in den drei Ländern nur in Thüringen im Landtag vertreten.