Durch die Kombination aus hohen Außentemperaturen und viel Niederschlag herrschen ideale Bedingungen für Mücken, die ihre Eier bevorzugt in stehenden Gewässern ablegen. Warum das so ist und was Sie dagegen unternehmen können? Wir verraten es Ihnen.
Ob in der Regentonne, in Pfützen, in der Gießkanne oder im Gartenteich: In den warmen Sommermonaten, die viel Regen mit sich bringen, tummeln sich Millionen Mückenlarven darin. Je kleiner die Wasserquelle ist, desto schneller erwärmt sie sich – und bietet somit eine ideale Brutstätte für Stechmücken, die ihre Eier bevorzugt in warmen, stehenden Gewässern ablegen. Ein Grund dafür ist, dass die Larven milde Wassertemperaturen brauchen, um bereits nach wenigen Tagen zu schlüpfen. Anschließend dauert es bis zu drei Wochen lang, ehe sie voll ausgewachsen sind und sich auf die Suche nach frischem Blut machen. Während dieser Zeit haben Sie die Möglichkeit, eine Mückenplage abzuwenden, indem Sie die Larven (auf natürliche Art und Weise) bekämpfen.
Wie bereits zu anfangs erwähnt, bleiben die Mückenlarven nach dem Schlüpfen mehrere Wochen in der Regentonne oder im Gartenteich. Bevor sie anschließend ihre Brutstätte verlassen, verweilen sie eine Zeit lang auf der Wasseroberfläche, solange sie noch nicht flugfähig sind. Und genau dann können Sie aktiv eingreifen, die Population zu reduzieren – indem Sie die Oberflächenspannung unterbrechen. Das funktioniert am besten mit Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl, alternativ geht auch Spülmittel. Gehen Sie dabei am besten wie folgt vor:
ACHTUNG: Wenden Sie diese beiden Bekämpfungsmethoden bitte nicht in einem Gartenteich an, da sich darin viele Lebeweisen (Pflanzen und Tiere) befinden.
Eine weitere Möglichkeit, um Mückenlarven zu bekämpfen, ist der Einsatz von biologischen Bekämpfungsmitteln für Regentonnen, Gartenteiche und andere Gewässer. Hier werden beispielhaft zwei Präparate genannt, die – laut Hersteller – keine negativen Auswirkungen auf andere Wasserorganismen wie Fische, Libellen, Frösche oder Pflanzen haben sollen. "Neudomück Stechmücken-frei" von Neudorff enthält zehn Tabletten, von denen eine für 1000 Liter Wasser reicht und bis zu vier Wochen lang wirkt. Alternativ gibt es noch Culinex-Tabletten mit biologischem Wirkstoff (Bacillus thuringiensis israelensi) zur Bekämpfung von Stechmückenlarven. Hier soll eine Tablette für bis zu 50 Liter Wasser reichen. Wie genau die beiden Präparate angewendet werden, erfahren Sie auf der Verpackung.
Ganz ohne die Zugabe von Hilfsmitteln besteht die Möglichkeit, die Mückenpopulation einzudämmen, indem Sie die Larven im Gartenteich oder in der Regentonne mit einem (möglichst feinmaschigen) Kescher manuell auf der Wasseroberfläche abfischen. Da die stechenden Nachkommen jedoch recht flink unterwegs sind, werden Sie auf einen Schlag nicht alle erwischen. Aus diesem Grund ist es ratsam, diesen Vorgang mehrere Tage hintereinander immer wieder zu wiederholen. Die Larven können Sie auf dem Kompost entsorgen.
Damit Sie gar nicht erst darüber nachdenken müssen, ob und wie Sie Tausende Mückenlarven aus Ihren Regentonnen vertreiben, können Sie drei vorbeugende Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel:
Noch ein Hinweis: Wenn Sie eine Pumpe im Gartenteich einsetzen, bleibt das Wasser dauerhaft in Bewegung und soll somit deutlich unattraktiver für Mücken sein, die stehende Gewässer für die Eiablage bevorzugen.
Auch wenn niemand die stechenden Plagegeister mag, möchten wir an dieser Stelle dennoch betonen, dass Mücken und ihre Larven wichtig für unser Ökosystem sind. Sie dienen vielen Tieren als wichtige Lebensgrundlage wie etwa Fröschen, Vögeln, Spinnen, Molchen, Fischen und Libellen. "Auch wenn sie nerven, Stechmücken und ihre Verwandten sind ein wichtiger Knoten im Nahrungsnetz", weiß auch Sönke Hofmann, Geschäftsführer vom Naturschutzbund Deutschland e. V. (kurz NABU). Seine klare Empfehlung lautet: "Wer Mücken bekämpfen will, sollte die Brutstätten trocken legen statt sich mit Chemie einzunebeln", rät Hofmann.
Quelle: NABU Bremen
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