Lange lehnte Donald Trump Elektroautos strikt ab, jetzt spricht er sich plötzlich für die Stromer aus. Er habe "keine andere Wahl", sagte der Ex-Präsident. In den Vereinigten Staaten ist auch die Mobilität Teil der politischen Polarisierung. Donald Trump hatte sich lange auf eine Form der Fortbewegung festgelegt. Echte Amerikaner fahren Verbrenner von amerikanischen Herstellern mit Benzin aus amerikanischem Öl, lässt sich seine konservative Vision zusammenfassen. Elektroautos hatten darin keinen Platz. Doch jetzt unterstütze er Stromer, weil er "keine andere Wahl" habe, sagte der Ex-Präsident. Trumps Hass gegen E-Autos In öffentlichen Reden hat sich Trump lange klar gegen Elektroautos positioniert. Ihre Anhänger sollten "in der Hölle verrotten" und die Unterstützung der aufstrebenden Industrie sei "Wahnsinn". Außerdem hätten die Stromer eine zu geringe Reichweite, seien zu teuer und kämen aus China . Im Wahlkampf versprach er, die staatliche Subventionierung von Elektrofahrzeugen zu beenden, die zentrales Element der Klimapolitik der Biden-Regierung ist. In den letzten Monaten änderte Trump jedoch seinen Ton. Bei einer Kundgebung in Michigan vor wenigen Wochen sagte der Ex-Präsident: "Ich spreche ständig über Elektrofahrzeuge, aber das heißt nicht, dass ich gegen sie bin. Ich bin absolut dafür." Außerdem sei er inzwischen selbst welche gefahren und befand: "Sie sind unglaublich, aber nicht für jeden geeignet". Elon Musk unterstützt Trump Auslöser für den Sinneswandel ist wohl ein neuer Großspender, der Trump unterstützt. "Ich bin für Elektroautos. Das muss ich auch sein, denn Elon hat sich klar auf meine Seite gestellt", sagte Trump über Musk, den Chef von Tesla , auf einer Kundgebung vor Anhängern in Atlanta, Georgia. "Ich hab also keine andere Wahl", fügte der Ex-Präsident hinzu. Die Annäherung zwischen Trump und Musk begann im März, als sich die beiden in Mar-a-Lago in Florida trafen, wie die "New York Times" berichtete. Seitdem haben sich der Milliardär und der verurteilte Straftäter wohl über eine Reihe von Themen unterhalten, darunter auch E-Autos. "Er ruft mich einfach aus heiterem Himmel an", sagte Musk auf einer Aktionärsversammlung. "Ich weiß nicht, warum, aber er tut es." Autopolitik in den USA Daraufhin verlagerte Trump seine Attacken von den Fahrzeugen an sich auf die staatlichen Anreize für Verbraucher, Elektrofahrzeuge zu kaufen. Jeder, der einen Stromer kaufen will, solle das auch tun können, aber die Regierung solle den Automarkt nicht beeinflussen. "Jedes vorstellbare Auto" sollte verfügbar sein, so Trump in Atlanta. Kaum ein Land hängt so grundlegend am motorisierten Individualverkehr wie die Vereinigten Staaten. Joe Biden verfolgt deshalb eine Elektrifizierung der Pkw-Flotte und hat dafür wirtschaftliche Anreize geschaffen. Seine Regierung versprach, 500.000 Ladestationen zu bauen und hat dafür mehrere Milliarden Dollar bereitgestellt. Der Ausbau kommt jedoch nur langsam voran. Außerdem wären für eine flächendeckende Verfügbarkeit 28 Millionen Ladestationen nötig, rechnet der "Guardian" vor. Im vergangenen Jahr wurden in den USA erstmals mehr als 1 Million Elektroautos verkauft. Trump hat davor gewarnt, dass die Begeisterung des Präsidenten für Elektroautos ein "Blutbad" in der US-Automobilindustrie anrichten würde.