Gas ist noch immer die Heizenergiequelle Nummer eins in Nordrhein-Westfalen. In nach 2010 gebauten Wohngebäuden kommen jedoch häufig erneuerbare Energien zum Einsatz.
In Wohngebäuden in Nordrhein-Westfalen ist Gas nach wie vor der mit Abstand am häufigsten verwendete Energieträger. Etwa zwei Drittel der 9,1 Millionen Wohnungen wurden im Jahr 2022 mit Gas beheizt. Das gab das Landesstatistikamt in Düsseldorf bekannt. In 14 Prozent der Wohnungen kam demnach Heizöl zum Einsatz, in etwa 10 Prozent wurde mit Fernwärme geheizt und in 3 Prozent mit Strom. Nur jede zwanzigste Wohnung wurde den Statistiken zufolge mit erneuerbaren Energien beheizt - also mit Solar-, Geothermie, Wärmepumpen, Holz/Holzpellets oder Biomasse/Biogas.
In nach 2010 gebauten Wohnungen ist der Anteil wesentlich höher. Zwar ist Gas mit knapp 50 Prozent auch hier am weitesten verbreitet, immerhin jede Dritte wird jedoch bereits mit erneuerbaren Energiequellen beheizt. Heizöl wurde in Neubauten ab 2010 fast gar nicht mehr eingesetzt, der Anteil betrug lediglich 0,9 Prozent.
Regional gab es in NRW teilweise erhebliche Unterschiede. So lag der Anteil aller Wohnungen, die mit Gas beheizt wurden, in der Stadt Heimbach in der Eifel nur bei knapp 15 Prozent, in Gronau im Münsterland dagegen bei 87 Prozent. Heizöl kam vor allem im Osten und Südwesten des Bundeslandes zum Einsatz, Fernwärme im Ruhrgebiet und in angrenzenden Gemeinden. Die höchsten Anteile an mit Fernwärme beheizten Wohnungen gab es in Hürth (52,5 Prozent) und Hückelhoven (37,3 Prozent). Überdurchschnittlich viele Wohnungen mit Solar-, Geothermie oder Wärmepumpen waren 2022 vor allem in weniger dicht besiedelten Regionen zu finden. Den Spitzenwert verzeichnete Hövelhof im Kreis Paderborn (17,5 Prozent).
Kohle spielt als Heizenergiequelle keine Rolle mehr in NRW. Der Anteil der entsprechend beheizten Wohnungen lag nur noch bei 0,1 Prozent. Am häufigsten genutzt wurde Kohle in der an der Landesgrenze zu Niedersachsen gelegenen Gemeinde Mettingen (7,4 Prozent).
Die Zahlen basieren auf dem 2022 erhobenen Zensus. Bei der Volkszählung ermitteln Statistiker unter anderem, wie viele Menschen in Deutschland leben und wie sie wohnen. Stichtag war der 15. Mai 2022.