Die Schülerzahlen in Sachsen sind erneut gestiegen, besonders an öffentlichen Schulen. Doch der Mangel an Lehrpersonal bleibt ein großes Problem. Zudem finden viele Kinder weiterhin keinen Schulplatz.
Ferien vorbei: Nach den Sommerferienwochen in Sachsen geht es für 536.000 Schülerinnen und Schüler an staatlichen und freien Schulen wieder in die Klassenzimmer. "Ich wünsche unseren Schülern einen guten Start und bin mir sicher, sie können ihre Ziele und guten Vorsätze in der neuen Klassenstufe umsetzen", sagte der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Besonders aufregend sei der Schulstart für die rund 40.500 Schulanfänger.
Nach Ministeriumsangaben besuchen im neuen Schuljahr nach vorläufigem Stand 18.289 mehr Schülerinnen und Schüler die Schulen als im vorangegangenen Schuljahr. Demnach haben den größten Zuwachs mit rund 452.750 Schülerinnen und Schülern (Vorjahr 436.180) die öffentlichen Schulen erfahren. Auch die Schülerzahl an Schulen in freier Trägerschaft sei leicht gestiegen - von 81.531 auf etwa 83.290.
Lehrermangel bleibt eine Herausforderung
Der Minister verwies darauf, dass das sächsische Bildungssystem viele verschiedene Wege zum Lernerfolg bereithalte, sei es über die Oberschule, das Gymnasium oder die Gemeinschaftsschule. Allerdings fehlen trotz der Neueinstellung von mehr als 1.000 Pädagoginnen und Pädagogen zu Beginn des neuen Schuljahres weiterhin Lehrer, vor allem an Ober- und Förderschulen. Die Absicherung des Unterrichts bleibe eine Herausforderung, so Piwarz.
Nach seinen Angaben wurden bisher 1.033 Menschen eingestellt, vor allem an Gymnasien und Grundschulen. 773 von ihnen sind ausgebildete Lehrer, 120 sind pädagogische Hilfskräfte an Förderschulen, die jedoch keine Förderschullehrer ersetzen. Außerdem beginnen nach den Ferien 140 Seiteneinsteiger nach ihrer Qualifizierung zu unterrichten.
Geflüchtete Kinder warten auf Schulplätze
Nach Angaben des sächsischen Kinderschutzbunds warten aktuell mehr als 1600 geflüchtete Kinder und Jugendliche auf einen Schulplatz. Diese Situation stehe im Widerspruch zu den grundlegenden Prinzipien der UN-Kinderrechtskonvention, dem Grundgesetz und dem geltenden Schulrecht. "Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung und Teilhabe. Geflüchtete Kinder müssen aber teils bis zu einem Jahr auf einen Schulplatz warten", kritisierte Vorstandsvorsitzende Silke Brewig-Lange. Dies schränke ihre Bildungs- und damit ihre Teilhabechancen massiv ein.