Die behördliche Genehmigung für den Betrieb des Erdgas-Terminals in Mukran auf Rügen liegt seit Monaten vor. Doch nur wenige Tanker liefen den Hafen auf Rügen an. Nun soll der Regelbetrieb starten.
Nach monatelangem Testlauf mit wenigen Lieferungen steht die Aufnahme des sogenannten Regelbetriebs am Flüssigerdgas-Terminal in Mukran auf Rügen offensichtlich kurz bevor. Wie eine Sprecherin des Umweltministeriums in Schwerin sagte, hat der Terminal-Betreiber Deutsche Ragas für den kommenden Montag die Aufnahme des regulären Betriebs angezeigt. Dies sei fristgerecht am 21. Juli erfolgt. Der NDR hatte über die Pläne von Regas berichtet.
Das Unternehmen selbst äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht. Somit bleibt offen, wann und in welchen Abständen Gastanker den Hafen in Mukran anlaufen werden, wo das verflüssigte Erdgas (LNG) von zwei sogenannten Regasifizierungsschiffen wieder umgewandelt und in das deutsche Leitungsnetz eingespeist wird.
Die Genehmigung zum Dauerbetrieb war vom Umweltministerium in Schwerin ungeachtet massiver Proteste auf der Insel bereits im April erteilt worden. Die damals erteilten Auflagen seien im Wesentlichen umgesetzt worden, hieß es aus dem Ministerium.
Der Bund hatte den Bau des Terminals an der vor allem touristisch genutzten Ostküste Rügens in das LNG -Beschleunigungsgesetz aufgenommen, um die Gasversorgung in Deutschland weiter sicherzustellen. Doch mehren sich die Zweifel, dass eine Gasmangellage droht, die entscheidende Begründung für den Bau spezieller Terminals für Gastanker.
Trotz des Lieferstopps aus Russland bezieht Deutschland weiterhin den ganz überwiegenden Teil des Erdgases über Leitungen, insbesondere aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Flüssigerdgas macht nach Branchenangaben weniger als zehn Prozent aus.