Der wegen Spionage verurteilte US-Journalist soll aus Russland freikommen. Offenbar haben sich die USA und Russland auf einen Gefangenenaustausch geeinigt. Der in Russland verurteilte US-Journalist Evan Gershkovich soll freigelassen werden. Das berichtet der US-Nachrichtensender Bloomberg unter Berufung auf nicht genannte Quellen, die mit der Thematik vertraut sind. Ebenfalls soll der ehemalige US-Soldat Paul Whelan freikommen. Laut dem Bericht sollen die beiden Amerikaner gerade Russland verlassen. Im Gegenzug sollen die USA russische Gefangene freilassen, deren Namen allerdings anonym bleiben sollen. Über einen größeren Gefangenenaustausch mit Russland war in den letzten Tagen vermehrt spekuliert worden. Der Online-Dienst Flightradar24 zeigte zuletzt, dass ein russisches Regierungsflugzeug, das bei einem früheren Gefangenenaustausch eingesetzt worden war, von Moskau in die russische Exklave Kaliningrad flog und von dort nach Moskau zurückkehrte. Die auf die Verteidigung in russischen Verrats- und Spionagefällen spezialisierte Organisation Pervy Otdel erklärte, der Flug könnte bedeuten, dass ein Gefangenenaustausch an der polnischen Grenze stattgefunden habe. 16 Jahre Haft Gershkovich war zuletzt in Russland zu 16 Jahren Haft wegen Spionage verurteilt worden. Das Urteil war Mitte Juli nach einem nur etwas mehr als drei Wochen andauernden Prozess gefallen. Andere ähnliche Fälle in Russland hatten weitaus länger gedauert. Moskau verfolgt seit langem die Linie, ausländische Gefangene erst dann auszutauschen, wenn sie verurteilt worden sind. Somit könnte das Urteil den Weg für einen Austausch Gershkovichs freigemacht haben. Der 54-jährige frühere US-Soldat Whelan befindet sich wegen Spionagevorwürfen seit Dezember 2018 in russischer Haft. Von den westlichen Staaten gab es keine Stellungnahmen. Derartige Austausche werden in der Regel geheim gehalten, bis sie stattfinden. Davon betroffenen sein könnte womöglich in Deutschland der sogenannte Tiergartenmörder Wadim Krassikow, der wegen Mordes an einem tschetschenisch-georgischen Dissidenten im Berliner Tiergarten zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Deutschland dringt auf die Freilassung des in Belarus zum Tode verurteilten und am Dienstag begnadigten Deutschen Rico K..