Wikingerschach-Partien (auch Kubb genannt) lassen sich im Frühling und Sommer in jedem Park beobachten. Das beliebte Wurfspiel aus Skandinavien ist simpel und perfekt für alle, die gerne draußen zusammen spielen. Das müssen Sie über Wikingerschach wissen.
Wikingerschach ist der breiten Massen als Freizeitspiel für Freunde und Familien bekannt. Tatsächlich gibt es auch professionelle Spieler. Seit 2011 findet alljährlich die Kubb-EM in Berlin statt. Dort können sich alle europäischen Teams ab sechs Personen miteinander messen. Für diejenigen, die das Wurfspiel in der Freizeit im Park oder Garten spielen, ist Wikingerschach ein Geschicklichkeitsspiel, das auf dem Rasen gespielt wird. In der heutigen Form wird es seit circa 1990 gespielt und erfreut sich vor allem in Schweden, Belgien, Deutschland, den USA und der Schweiz großer Beliebtheit.
Das Herzstück von Wikingerschach ist der König in der Mitte des Spielfelds. Das Spielfeld selbst wird mit vier Eckstäben aus Holz begrenzt. An den kurzen Seiten des Felds platzieren sich die gegnerischen Teams und bauen vor sich ihre fünf Kubbs auf. Mithilfe von sechs Wurfhölzern müssen im Wechsel die Kubbs des Gegners abgeworfen werden. Ein vollständiges Wikingerschach-Set sollte daher aus einem König, sechs Wurfhölzern, vier Eckstäben und zehn Kubbs bestehen.
Bevor das Spiel beginnt, müssen zwei Teams aus maximal sechs Leuten gebildet werden. Wer das Wurfspiel traditionell spielen möchte, steckt das Spielfeld mit den vier Eckstäben in einer Größe von fünf mal acht Metern ab. Je größer die Distanz der gegnerischen Kubbs, desto schwerer ist das Spiel. Deswegen kann die Spielfeldgröße individuell ausfallen, insbesondere wenn mit Kindern gespielt wird. Wikingerschach kann auf verschiedenen Untergründen gespielt werden, beispielsweise auf Rasen oder Sand. Zu hart sollte der Untergrund nicht sein, da das Spielmaterial aus Holz sonst Schaden nehmen könnte.
Sind die Teams gebildet, die fünf Kubbs in einer Reihe und der König in der Mitte des Spielfelds aufgestellt, beginnt das Spiel. Mithilfe von sechs Wurfhölzern müssen die Kubbs der anderen Mannschaft abgeworfen werden. Wichtig: der König in der Mitte des Spielfelds darf nicht fallen. Erst wenn alle Kubbs des Gegners gefallen sind, ist der König an der Reihe und markiert mit seinem Fall das Ende des Spiels.
Ein Spiel besteht aus mehreren Spielrunden. Das beginnende Team kann ausgelost oder mit einem Wurf in die Nähe des Königs (ähnlich zu Boccia oder Boule) bestimmt werden. Wer das Wurfholz näher am König platziert, beginnt.
Gelingt der Wurf und ein Kubb oder mehrere gehen zu Boden, muss das Team die umgefallenen Kubbs in die Feldhälfte vom Gegner werfen. Die Mitglieder des gegnerischen Teams stellen die Kubbs anschließend dort auf, wo sie liegen geblieben sind. Das Team hat dafür zwei Versuche, andernfalls darf der Gegner die Kubbs selbst werfen und ungünstig platzieren, sodass es für das Team schwerer wird die Kubbs umzuwerfen. Im Idealfall landet der Kubb möglichst nah hinter der Mittellinie, denn auf die geringere Distanz ist es einfacher zu treffen. Ebenso lohnt es, die Kubbs möglichst nahe beieinander zu positionieren, damit ein Wurfholz direkt mehrere von ihnen treffen kann.
Nachdem alle Kubbs platziert sind, ist das andere Team an der Reihe. Wichtig: Bevor die Kubbs am Ende des Spielfelds gefällt werden dürfen, müssen alle Kubbs im Feld umgeworfen werden. Gelingt es nicht, die Kubbs im Feld zu treffen, darf das gegnerische Team zu diesen Kubbs vorgehen und hat damit eine höhere Chance, aus dieser geringeren Distanz zu treffen.
Sind alle Kubbs des Gegners aus dem Weg geräumt, muss der König getroffen werden, sein Fall markiert den Sieg im Wikingerschach. Vorsicht: Sollte der König vor dem Ende des Spiels fallen, bedeutet es das Scheitern und Ende der Partie.
Die Kleinen der Familie können die Wurfhölzer unter Umständen noch nicht so zielsicher werfen. Deshalb gibt es abgewandelte Versionen des beliebten Wikingerschachs, die sich für Kinder eignen.
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