Die olympische Reise von Angelique Kerber geht weiter. Der deutsche Tennis-Star hat erneut gewonnen – und ist überwältigt. Aus Paris berichtet Melanie Muschong Sie zeigt es in Paris allen: Am heißesten Tag der Woche mit Höchsttemperaturen bis zu 35 Grad und nur 24 Stunden nach ihrem Einzel-Erfolg gegen Jaqueline Cristian war Angelique Kerber erneut gefordert – und triumphierte wieder. In der Hitze von Paris setzte sich die 36-Jährige 6:4, 6:3 gegen die Kanadierin Leylah Fernandez durch und steht nun im Viertelfinale. Durch den Sieg hat Kerber zudem ihr Karriereende im Einzel erneut verschoben. Nach den Olympischen Spielen beendet die dreimalige Grand-Slam-Siegerin ihre erfolgreiche sportliche Laufbahn. Dass ihre Reise auf Sand weitergeht, freut die deutsche Athletin sehr. "Ich versuche das Beste daraus zu machen und ich glaube, das sieht man", so Kerber in der Mixed-Zone von Roland Garros. "Hätte nicht gedacht, dass das alles hier so laufen wird" Sie führte aus: "Ich versuche auf dem Platz wirklich noch mal alles herauszuholen, bei jedem Spiel, bei jedem Satz, bei jedem Punkt. Und das auch nochmal zu genießen." Bereits während ihres Matches ballte Kerber immer wieder die Faust bei Punktgewinnen. Auch am Dienstag waren ihre Anhänger da und feuerten die ehemalige Nummer Eins der Welt an, die sich darüber berührt zeigte: "Die Atmosphäre, die Energie mit den Fans, es ist unglaublich. Egal, welchen Platz ich spiele, die Fans sind da, das ist richtig schön." Zudem gibt die deutsche Tennisspielerin zu: "Ich hätte vor einer Woche nicht gedacht, dass das alles hier so laufen wird." Kerber präsentiert sich bei diesem olympischen Turnier von Beginn an stark. Sie strahlt, als sie sagt: "Besser kann ich es mir nicht vorstellen, wie es gerade läuft, egal, wie es weitergeht. Am Ende versuche ich wirklich alles zu genießen." "Paris und ich gehen im Frieden auseinander" "Ich habe immer gesagt: Wimbledon, die Grand-Slams und Olympia, das sind die Highlights und es macht Spaß. Ich werde versuchen, noch so viele Matches zu bekommen, wie ich kann." Kerber erzählt zudem, dass sie "ein bisschen entspannter" sei, als sonst auf Turnieren, da sie wisse, dass sie nicht bald wieder in den Flieger müsse, sondern nach Olympia stolz auf ihre Karriere zurückblicken könne. "Deshalb weiß ich auch, ich kann nochmal alles hier lassen und danach habe ich einen etwas längeren Urlaub und kann dann regenerieren", so Kerber lachend. In Bezug auf den eng getakteten Zeitplan erklärt die Hochleistungssportlerin zudem, dass es trotz der Hitze wichtig sei zu essen und viel zu trinken. Am Nachmittag steht bereits ihr Doppel mit Laura Siegemund an. Auf die Frage, ob es klüger sei, daraus zurückzuziehen, sagt sie: "Ich glaube nicht. Ich möchte schon spielen." Sicher auch, weil sie auf Sand gerade in den Rhythmus kommt, obwohl ihr Paris sonst nicht so lag. Kerber mit einem Schmunzeln: "Paris und ich gehen im Frieden auseinander. Das ist für mich ein gutes Gefühl. Wenn ich zurückschaue, habe ich hier mein erstes WTA-Turnier gewonnen." Und damit schließt sich ein Kreis.