Angelique Kerber hat am Montag ihr Herz auf dem Platz gelassen und im Anschluss über ihre Tochter gesprochen. Bereits am Dienstag kämpft sie erneut gegen das Karriereende im Einzel. Liebe Leserinnen und Leser, haben Sie die Hitzeschlacht und den Tennis-Krimi von Angelique Kerber gestern mitverfolgt? Wenn ja, wissen Sie, was ich meine. Wenn nein: Sie hat bei rund 30 Grad in der prallen Sonne auf Court 14 alles gegeben. Den ersten Satz gewonnen, den zweiten verloren und den dritten nach schwächelnden Momenten am Ende auch für sich entschieden. Damit hat die dreifache Grand-Slam-Siegerin ihr letztes Einzel-Match erneut vertagt. Sie wird nach Olympia ihre Karriere beenden. Der Jubel von Kerber nach dem Match sagte alles: Die 36-Jährige hüpfte in die Luft, ballte die Faust und schrie ihre Freude in die Sonne und über das Gelände von Roland Garros. Was ihr in diesem Moment durch den Kopf gegangen ist? Kerber erklärte in der Mixed Zone nach dem Spiel: "Es war diese Befreiung am Ende. Weil ich alles auf dem Platz gelassen habe heute. Ich bin zu jedem Ball gerannt." Es sei auch die Gewissheit gewesen, dass sie noch "diese engen Matches" gewinnen könne: "Das gibt mir persönlich noch mal dieses Selbstbewusstsein, deshalb bin ich zurückgekommen." Ja, Kerber ist zurückgekommen. Aus einer Babypause. Denn das deutsche Tennis-Ass ist nicht nur Hochleistungssportlerin, sondern auch Mutter. Im Februar 2023 ist ihre Tochter geboren. Ich habe Kerber nach diesem Tennis-Krimi am Montag gefragt, wie sehr ihr Mama-Dasein bei so engen Matches im Kopf ist. Kerber antwortete: "Das gibt mir schon noch mal die Motivation. Die Kleine ist immer da. Die ist auch jetzt hier und das gibt mir auch noch mal den letzten Push, alles rauszuholen, was geht." Kerber wohnte zwei Tage im Olympischen Dorf und zog dann mit ihrer Tochter in ein Apartment Nähe Roland Garros. Weil es einfacher für die Organisation sei. Sie erklärte auf die Nachfrage weiter: "Für mich ist einfach wichtig, dass ich damit gut bin. Ich glaube auch mein Team weiß genau, was das für mich bedeutet und ist bei jedem Punkt dabei. Und egal, was passiert, ich weiß, dass ich auf alle zählen kann. Ich glaube, das macht es auch noch mal so emotional." Im Einzel steht sie nun im Achtelfinale – und wird auch dort am heutigen Dienstag ab 12 Uhr wieder um jeden Punkt kämpfen. Das ist heute aus deutscher Sicht relevant Bis zum frühen Morgen dachten Tim Hellwig, Lasse Lührs und Jonas Schomburg, dass sie im Triathlon an den Start gehen würden. Doch das eigentlich für 8 Uhr geplante Rennen ist wegen der Wasserqualität der Seine äußerst kurzfristig auf Mittwoch verschoben worden. Mehr dazu lesen Sie hier. Auch recht früh um 9 Uhr müssen sich die deutschen Handballerinnen gegen Slowenien beweisen. Zudem treten genau eine Stunde später Nils Ehlers und Clemens Wickler unter dem Eiffelturm gegen das französische Beachvolleyball-Duo bestehend aus Rémi Bassereau und Julien Lyneel an. Um 10.30 Uhr sind dann die deutschen Hockey-Herren gegen Südafrika gefordert und um 13 Uhr müssen die bisher starken Volleyball-Herren gegen die USA ran. Zudem spielt Kerber wie bereits erwähnt im Achtelfinale gegen ihr Karriereende im Einzel. Am Abend um 21 Uhr spielen die Basketball-Weltmeister um Dennis Schröder gegen Brasilien und um 22 Uhr hat die 4x200 Meter-Freistil-Staffel mit Lukas Märtens Chancen auf eine Medaille. Was noch spannend ist Am Abend ist im Turnen das Mannschaftsfinale der Frauen. Deutschland ist zwar nicht am Start, dafür sind die USA die Favoritinnen auf die Goldmedaille. Auch Superstar Simone Biles ist mit dabei und hat bei diesen Spielen bereits beeindruckende Leistungen gezeigt. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag und schicke Ihnen Sonne aus Paris, Melanie Muschong