Ein TV-Moderator findet den Text eines Liedes während der Olympia-Eröffnung unangemessen. Seine Aussagen haben jetzt drastische Konsequenzen. Als die französische Sängerin Juliette Armanet John Lennons Lied "Imagine" bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris zum Besten gibt, gefällt einem TV-Moderator das gar nicht. Der bekannte Sportjournalist Przemyslaw Babiarz des polnischen Fernsehsenders TVP sagt im Live-TV: "Eine Welt ohne Himmel, Nationen und Religionen. Diese Vision des Friedens, der für alle Menschen gelten soll. Das ist leider eine Vision des Kommunismus." Die Äußerung stößt vor allem in den sozialen Medien auf Kritik. Und: Seine kontroverse Aussage hat auch direkte Folgen für ihn selbst. In einer Erklärung des Senders heißt es: "Wir möchten Sie darüber informieren, dass Przemysław Babiarz nach den gestrigen skandalösen Worten von seinen offiziellen Pflichten suspendiert wurde und nicht mehr während der Olympischen Spiele im Einsatz sein wird." Schon vor zwei Jahren äußerte er sich ähnlich Die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt begründet diesen Schritt und distanziert sich von der Aussage Babiarz': "Gegenseitiges Verständnis, Toleranz, Versöhnung – das sind nicht nur die olympischen Grundideen, sie sind auch die Grundlage der Standards, die das neue polnische Fernsehen leiten. Es gibt keine Zustimmung, sie zu brechen." Pikant: Laut einem Bericht der "Bild" soll sich Babiarz bei den Olympischen Winterspiele in Peking vor zwei Jahren bereits ähnlich geäußert haben. Auch da kommentierte er "Imagine" während der Eröffnungsfeier mit unpassenden Worten. Damals soll es nur eine Ermahnung des Arbeitgebers gegeben haben. Jetzt die Suspendierung.