Bereits zum 18. Mal bestreikt die Gewerkschaft GDL die Chemnitzer City-Bahn. Der Fahrgastverband fordert eine Lösung, um weiteren Schaden vom ÖPNV abzuwenden.
Im Tarifkonflikt bei der Chemnitzer City-Bahn ruft der Fahrgastverband Pro Bahn zu einer Einigung auf. "Es ist genug! Der Tarifkonflikt wird jetzt ohne jede Rücksicht auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen", sagte Markus Haubold, der Vorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn in Mitteldeutschland, laut einer Mitteilung. Es bestehe keine Planungssicherheit mehr, weder für Berufspendler noch für Ausflüge in den Ferien, die in Sachsen noch eine Woche dauern. Dem ÖPNV gingen künftig Kunden verloren.
"Wir fordern die Tarifparteien auf, umgehend an den Verhandlungstisch zurückzukehren und nach einer Lösung im Konflikt zu suchen, um weiteren Schaden vom ÖPNV der Region abzuwenden", fordert Haubold. Der Fahrgastverband kritisiert zudem "die miserable Information der Fahrgäste durch die City-Bahn Chemnitz". Oft stimmen den Angaben zufolge weder die Informationen im Navigator der Deutschen Bahn, noch auf der Internetseite der City-Bahn.
Langwierige Tarifverhandlungen
Die GDL hat am Donnerstag ihre 18. Streikwelle bei der City-Bahn begonnen. Die Tarifverhandlungen waren Mitte Juli abermals gescheitert. Das vorgelegte Tarifangebot bewertete die GDL damals als Provokation. Zwar enthalte das Angebot der City-Bahn eine Senkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche ohne Entgeltreduzierung, "doch sollte diese Verbesserung nach dem Willen des Arbeitgebers von den GDL-Mitgliedern durch die Hintertür selbst finanziert werden", wie die Gewerkschaft mitteilt. City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube bedauerte, dass es nicht gelungen sei, einen tragfähigen Kompromiss zu erreichen. Die GDL habe sich weiter stur gestellt.
Die City-Bahn ist im Raum Chemnitz sowie auf mehreren Bahnstrecken in Mittel- und Westsachsen unterwegs. Rund 185 Menschen arbeiten für das kommunale Unternehmen.