Nach seiner Rede im US-Kongress traf Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu US-Präsident Joe Biden. Die beiden kamen am Donnerstag im Weißen Haus zusammen. Später traf Netanjahu Bidens Vize Kamala Harris, die nach der Wahl am 5. November an Bidens Stelle für die Demokraten ins Weiße Haus einziehen will.
Zum Auftakt des Treffens bedankte sich Netanjahu bei Biden für dessen Unterstützung: "Ich möchte Ihnen für 50 Jahre im öffentlichen Dienst und 50 Jahre Unterstützung für den Staat Israel danken", sagte der israelische Regierungschef zu Biden. Letzterer hatte am Sonntag seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen erklärt. Biden und Netanjahu sprachen unter anderem über die Verbesserung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen sowie über die "anhaltende Bedrohung" durch von Iran unterstützte Gruppen wie die Hamas, die Hisbollah und die Huthi, hieß es in der Erklärung der US-Regierung. Das Verhältnis zwischen dem amtierenden US-Präsidenten Biden und Israels Regierungschef ist schon lange angespannt.
Entgegen den Hoffnungen von Angehörigen der 120 noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln hat Netanjahu bisher noch keine Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln verkündet. Vizepräsidentin Kamala Harris sagte am Donnerstag, sie habe den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu aufgefordert, bald eine Waffenstillstandsvereinbarung mit der Hamas zu treffen, damit Dutzende von Geiseln, die seit dem 7. Oktober im Gazastreifen festgehalten werden, nach Hause zurückkehren können.
Tausende protestierten gegen Netanjahus Besuch in Washington, und Harris verurteilte Protestierende, die die Hamas lobten. "Pro-Hamas-Graffiti und -Rhetorik sind verabscheuungswürdig und dürfen in unserem Land nicht geduldet werden", sagte sie. Sie verurteile auch das Verbrennen der US-Flagge.
Netanjahu wird am Freitag ebenfalls zu einem Besuch beim republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump erwartet. Vorab appellierte Ex-Präsident Trump in einem Interview mit dem Sender Fox News an Netanjahu, dass er den Gaza-Krieg "schnell beenden" müsse.
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