Wenn es draußen warm ist, zieht es die Menschen ans Wasser. Nur die wenigsten dürften dann an die Gefahren denken. Zum Welttag der Prävention gegen das Ertrinken macht die DLRG vor allem eines klar.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft mahnt Badegäste und Wassersportler zu mehr Vorsicht im, am und auf dem Wasser. Vor allem an Gewässern im Binnenland gebe es Gefahren, die oft nicht bekannt seien oder falsch eingeschätzt würden – etwa Strömungen, kühle Wassertemperaturen oder Boots- und Schiffsverkehr, teilte die DLRG zum diesjährigen Welttag der Prävention gegen das Ertrinken (25. Juli). Die Retter rieten zu bewachten Badestellen, wo Rettungsschwimmer im Notfall eingreifen könnten. Im vergangenen Jahr ertranken bundesweit mindestens 378 Menschen, die meisten von ihnen in Flüssen und Seen.
Der Welttag der Prävention gegen das Ertrinken wurde den Angaben zufolge von den Vereinten Nationen 2021 eingeführt. Jedes Jahr ertrinken demnach weltweit fast eine Viertelmillion Menschen - der Tag solle an die Opfer erinnern und größere Anstrengungen der Staaten im Kampf gegen das Ertrinken anmahnen. "Jeder kann ertrinken, niemand sollte", sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. "Dieser Slogan der Weltgesundheitsorganisation sollte maßgeblich für unser aller Handeln sein."
Vogt: Baderegeln beachten
Die DLRG-Präsidentin warb für das Einhalten von Baderegeln: "Kühlt euch vor dem Baden ab und springt nicht direkt ins Wasser. Das mag für viele unbedeutend klingen, rettet aber Leben." Im laufenden Jahr habe es erneut Badeunfälle gegeben, bei denen Menschen nach dem Sprung ins kühle Nass lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Probleme bekamen oder direkt ohnmächtig wurden. Sie warnte auch vor Alkohol, Cannabis und anderen Drogen, die die Reaktionsfähigkeit beeinflussten und leichtsinniges Verhalten förderten.
Wassersportler wie Paddler und Kitesurfer sollten eine Schwimmweste tragen. "Im vergangenen Jahr verloren etwa 20 Personen bei diesen Wassersportaktivitäten ihr Leben. Das Tragen einer Weste hätte die meisten der Todesfälle sicher verhindert", sagte Vogt. Besonders gefährdet seien unsichere Schwimmer und Nichtschwimmer.
Bäder sanieren
Um die Zahl der Fälle von Ertrinken zu senken, sei eine fundierte Schwimmausbildung ein wichtiger Baustein. Dafür seien mehr Personal in Schwimmbädern und mehr qualifizierte Lehrkräfte für den Schwimmunterricht in Schulen nötig. Höhere Priorität müsse die Sanierung der Bäder erhalten - und der Neubau von Bädern in Regionen, wo Bedarf sei, mahnten die Lebensretter.